Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen italienischer Anti-Terror-Einheiten hat am Freitagabend in Rom der Kreuzweg am Kolosseum begonnen.
Zu der stimmungsvollen Prozession am Karfreitag, mit der an die Leidensstationen Jesu erinnert wurde, versammelten sich Zehntausende Gläubige vor dem antiken Amphitheater.
Papst Franziskus verfolgte die Meditationen an den 14 Stationen der «Via Crucis», die von römischen Schülern verfasst wurden. Die Jugendlichen der Oberschule «Pilo Albertelli» wurden bei der Abfassung der Meditationstexte vom Religionslehrer Andrea Monda betreut, der Autor eines Programms über den Religionsunterricht im Fernsehkanal der italienischen Bischofskonferenz ist.
Das schlichte, schwarze Holzkreuz wurde unter anderen von einer syrischen Familie, von einem behinderten Mädchen sowie von zwei Franziskanern aus dem Heiligen Land getragen. Die abendliche Feier im Schein tausender Lichter und Fackeln mit mehreren Zehntausend Gläubigen zählt zu den Höhepunkten der Osterfeierlichkeiten in Rom.
Der Papst folgte der Zeremonie in einem Pavillon auf einer erhöhten Terrasse gegenüber dem erleuchteten Kolosseum. Vor Beginn der Zeremonie wurde der Heilige Vater von der römischen Bürgermeisterin Virginia Raggi begrüsst.
Im Schein vieler Fackeln
Die Zeremonie ist Teil der Osterfeierlichkeiten in Rom und gilt als eine der schönsten Andachten im römischen Kirchenjahr. Die traditionelle Zeremonie lief im Schein vieler Fackeln auf der sogenannten Via Crucis vor dem römischen Wahrzeichen ab.
Vor Beginn des Kreuzwegs hatte der Papst mit einem Gottesdienst im Petersdom dem Leiden und Sterben Jesu gedacht. Nach Lesungen aus der Heiligen Schrift und den Grossen Fürbitten stand die Verehrung des Kreuzes im Zentrum der Feier. Zahlreiche Kardinäle und Bischöfe sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten nahmen an der Zeremonie teil. Die Predigt hielt der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa. (sda/apa)