Die Zahl der Arbeitsplätze, die bei Alitalia im Zuge des Einstiegs der arabischen Fluggesellschaft Etihad abgebaut werden sollen, sinkt von 2251 auf 980. Dies berichtete am Freitag der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi. Lupi führt derzeit Gespräche mit Alitalia, Etihad und den Gewerkschaften. «Wir sind in der Endphase der Verhandlungen», sagte der Minister. Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hatte am Donnerstag von den Gewerkschaften Kompromissbereitschaft bei den geplanten Stellenstreichungen gefordert. «Für Alitalia gibt es keine Wahl zwischen so oder so vielen Stellenstreichungen, sondern nur zwischen Stellenstreichungen oder Schliessung», sagte Renzi.
Der Golfcarrier Etihad, der bereits knapp 30 Prozent an der Niki-Mutter Air Berlin hält, will 49 Prozent der Anteile an der krisengeschüttelten Alitalia übernehmen, stellte bisher als Bedingung aber den Abbau von 2251 Arbeitsplätzen. Die Gewerkschaften dagegen kämpften für den Erhalt aller 14'000 Stellen. Alitalia steht unter Zeitdruck, da ihr bis August das Geld auszugehen droht. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Fluggesellschaft ein staatliches Hilfspaket über 500 Millionen Euro erhalten. Alitalia war 2008 privatisiert worden, blieb aber weiterhin Spielball italienischer Politiker und Gewerkschafter. Daran ist bisher jede Sanierung gescheitert. (dwi/sda/apa)