Ein Gericht in Ägypten hat erneut harte Strafen gegen Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi verhängt. Der Chef der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, und 36 weitere Islamisten wurden wegen gewaltsamer Ausschreitungen bei einer Demonstration zu lebenslanger Haft verurteilt. Gegen Badie war in anderen Verfahren bereits zweimal die Todesstrafe verhängt worden.
Mursi, der vor seinem Amtsantritt der Muslimbruderschaft angehörte, war der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes. Er wurde vor einem Jahr vom Militär gestürzt.
Bei der blutigen Niederschlagung anschliessender Proteste der Muslimbrüder wurden mehr als 1400 Menschen getötet. Mursis Anhänger werden seither rigoros durch die Sicherheitskräfte und die Justiz verfolgt. Die Schnellverfahren, bei denen hunderte Islamisten zum Tod verurteilt wurden, stiessen international auf scharfe Kritik. (egg/sda/afp)