US-Wahlen: Clinton wirft Sanders unrealistische Politik vor

US-Wahlen: Clinton wirft Sanders unrealistische Politik vor

05.02.2016, 05:04

Hillary Clinton und Bernie Sanders haben sich am Donnerstag eine weitere hitzige TV-Debatte geliefert. Die frühere Aussenministerin Clinton warf ihrem weiter links positionierten Rivalen vor, eine unrealistische Politik zu verfolgen.

Bei Sanders' Forderungen «geht die Rechnung einfach nicht auf», sagte Clinton in der Fernsehdebatte. Wie der Senator sei auch sie eine «fortschrittliche» Politikerin, aber sie könne Dinge erledigen.

Sanders wies bei der Debatte an der Universität von New Hampshire in Durham die Kritik zurück. Seine Vorschläge wie die Abschaffung von Studiengebühren an staatlichen Universitäten werde er mit einer Steuer auf Finanzspekulationen bezahlen. «Die Mittelschicht hat die Wall Street gerettet, als sie Hilfe benötigte. Nun ist es an der Zeit, dass die Wall Street der Mittelschicht hilft», sagte er.

Krankenversicherung für alle

Auch in der Gesundheitspolitik gerieten die beiden demokratischen Präsidentschaftsbewerber aneinander. Jede Industrienation auf der Welt garantiere ihren Bürgern das Recht auf eine Krankenversicherung. «Ich akzeptiere nicht die Vorstellung, dass die Vereinigten Staaten von Amerika das nicht können», sagte Sanders.

Clintons Warnung, dass er die «kontroverse Debatte» über Präsident Barack Obamas Gesundheitsreform neu entfache, wies der Senator zurück: Er wolle die Reform nicht demontieren, aber langfristig jedem Bürger eine Krankenversicherung verschaffen.

Die frühere First Lady sagte dagegen: «Senator Sanders will wieder ganz von vorne anfangen.» Angesichts des Widerstands der Republikaner im Kongress hätten seine Pläne «kaum Erfolgschancen».

Clinton liegt in landesweiten Umfragen deutlich vor Sanders. Der 74-jährige Senator aus Vermont, der mit seinen Ideen vor allem junge Wähler begeistert, konnte seiner Kontrahentin in Iowa am Montag aber praktisch ein Unentschieden abtrotzen. Bei der nächsten Vorwahl am kommenden Dienstag in New Hampshire sehen Meinungsforscher den Senator vorne. (sda/afp)

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