Jurarandseen erreichen neue Tiefststände seit den 1980er-Jahren

Jurarandseen erreichen neue Tiefststände seit den 1980er-Jahren

31.01.2017, 14:16

Die Wasserstände der Jurarandseen erreichen derzeit neue Tiefstwerte. In anderen Gewässern werden Abflüsse gemessen, wie sie nur alle zwei bis zehn Jahre vorkommen. Auch die Grundwasserstände sind gesunken.

Ursache ist die Trockenheit. Laut MeteoSchweiz wurde in vielen Gebieten der Schweiz der niederschlagsärmste Dezember seit Messbeginn 1864 verzeichnet. Und bereits der Hebst 2016 war sehr trocken.

Die Folge davon ist Niedrigwasser, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in einem hydrologischen Spezialbericht schreibt. Die Wasserstände und Abflüsse lagen in den vergangenen Wochen auf unterdurchschnittlichem bis stark unterdurchschnittlichem Niveau. Es wurden verbreitet Abflüsse beobachtet, wie sie nur alle zwei bis zehn Jahre vorkommen, wie das BAFU schreibt.

An manchen Messstationen seien sogar noch tiefere Abflüsse registriert worden, so beispielsweise an den Stationen Reuss - Mühlau, Thur-Halden und Lütschine-Gsteig.

Rekordtiefe Wasserstände bei Seen

Sehr tiefe und unterdurchschnittliche Wasserstände weisen auch einige Seen auf. Im Vergleich mit früheren Messungen besonders tief liegen laut BAFU zurzeit der Zürichsee, der Zugersee und die Jurarandseen. Am Sarner- und Zugersee wurden neue Tiefstwerte für den Monat Januar beobachtet.

Und am Murten-, Neuenburger- und Bielersee seien seit der Änderung des Regulierreglements anfangs der 1980er Jahre keine tieferen Wasserstände gemessen worden. Der Pegel des Neuenburgersees zum Beispiel liege aktuell rund 30 Zentimeter tiefer als durchschnittlich im Januar, und ein paar Zentimeter tiefer als beim bisherigen Tiefststand von 428.79 Metern im Dezember 1985.

Die derzeitigen Niederschläge und die Schneeschmelze aufgrund der milderen Temperaturen dürften zu einer leichten Erhöhung der Wasserstände nördlich der Alpen führen. Die Situation dürfte sich deshalb vor allem in den kleineren Fliessgewässern der Zentralschweiz und der Ostschweiz verbessern.

Für die grossen Seen und Fliessgewässer hingegen dürfte sich die Lage nur langsam verbessern. Auf der Alpensüdseite könnten die ab Donnerstag erwarteten Niederschläge für eine leichte Entspannung sorgen.

Auch tiefe Grundwasserstände

Aufgrund der unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen in der zweiten Jahreshälfte 2016 seien die Grundwasserstände und Quellabflüsse in der ganzen Schweiz stetig gesunken. Sie seien derzeit generell tief und wiesen eine weiter sinkende Tendenz auf, schreibt das BAFU.

Von einer Niedrigwassersituation wird gesprochen, wenn die Wasserstände der Gewässer verglichen mit früheren Messungen verbreitet sehr tief sind.

In der Schweiz treten Niedrigwasser einerseits im Winter auf, wenn der Niederschlag als Schnee zwischengespeichert wird und deshalb nicht direkt zum Abfluss gelangt, anderseits bei Trockenheit, wenn der Niederschlag ganz ausbleibt. Das aktuelle Niedrigwasser ist laut BAFU eine Folge dieser beiden Ursachen kombiniert. (sda)

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