Ungeachtet des von der US-Regierung angestrebten Verkaufsverbots soll das Enthüllungsbuch über US-Präsident Donald Trump früher erscheinen. Das Verlagshaus Henry Holt & Co kündigte am Donnerstag an, die Veröffentlichung von Dienstag auf diesen Freitag vorzuziehen.
Es begründete diesen Entscheid mit einer beispiellosen Nachfrage nach dem Werk. Das Buch «Fire and Fury: Inside the Trump White House» (Feuer und Wut: In Trumps Weissem Haus) zeichnet ein Bild einer chaotischen Arbeit im Weissen Haus unter einem unbeholfenen Präsidenten, der die Wahl nicht wirklich habe gewinnen wollen und auf das Amt unvorbereitet gewesen sei.
Brisant ist es vor allem, weil Trumps Ex-Chefstratege Steve Bannon darin im Zusammenhang mit der Russland-Affäre von Verrat spricht. Trumps Anwalt drohte Verleger und Autor mit Klagen und mit juristischen Schritten zum Stopp einer Veröffentlichung.
Bannons Äusserungen in dem Buch schüren den Verdacht, dass Russland die Präsidentenwahl zugunsten Trumps beeinflusst haben könnte, dem mehrere Kongressausschüsse und ein Sonderermittler nachgehen. Er bezeichnet ein Treffen mit einer russischen Anwältin während des Präsidentschaftswahlkampfs im Juni 2016 im Trump Tower als Verrat und unpatriotisch.
Bannon - die treibende Kraft
Daran hatten Trumps ältester Sohn Donald Trump Jr., sein Schwiegersohn Jared Kushner und sein damaliger Wahlkampfleiter Paul Manafort teilgenommen. Die russische Seite hatte belastende Informationen über Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton in Aussicht gestellt. Trump erklärte zu den Äusserungen, Bannon habe den Verstand verloren.
Bannon galt als Rechtsaussen-Architekt der nationalistisch ausgerichteten Kampagne Trumps und treibende Kraft hinter umstrittenen Entscheidungen wie dem Einreisestopp für Bürger aus mehreren muslimischen Ländern. Im August wurde er von Trump gefeuert, nachdem interne Spannungen und Machtkämpfe zunahmen. Trump traf sich aber auch danach noch mit Bannon, der zum rechtspopulistischen Nachrichtenportal Breitbart zurückkehrte. (sda/reu)