Starke und politische Frauen eröffnen am (heutigen) Donnerstag die 52. Solothurner Filmtage: Bundesrätin Simonetta Sommaruga spricht zur Branche und der Spielfilm «Die göttliche Ordnung» über die Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts macht den filmischen Auftakt.
Acht Tage lang steht die kleine Stadt an der Aare im Zeichen des Schweizer Films: Die Solothurner Filmtage zeigen 179 Filme und damit, was die hiesige Filmszene aktuell zu bieten hat. Das Programm verantwortet zum sechsten Mal Seraina Rohrer, über den wichtigen «Prix de Soleure» entscheiden in diesem Jahr Schauspieler Anatole Taubman, Regisseurin Sabine Gisiger und Diplomat Cornelio Sommaruga.
«Die göttliche Ordnung», der Eröffnungsfilm von Petra Volpe, steht mit neun anderen Filmen im Wettbewerb um die mit 60'000 Franken dotierte Auszeichnung. Die Statistiken räumen der Comédie humaine allerdings schlechte Chancen ein: Seit der Preis 2009 vergeben wird, hat ihn noch nie ein Spielfilm gewonnen. Über den Publikumspreis - das Preisgeld beträgt 20'000 Franken - entscheiden die Zuschauer im Verlaufe des Festivals.
Wie jedes Jahr feiern an den Filmtagen zahlreiche neue Filme Premiere. Am Freitag zeigen Karoline Arn und Martina Rieder ihren Dokfilm «Unerhört jenisch» mit und über Stephan Eicher, Micha Lewinskys Komödie «Lotto» über einen vermeintlichen Lotto-Gewinn läuft am Sonntag zum ersten Mal, ebenso wie Frédéric Gonseths Dokumentation «Das Gripenspiel» über den Gripen-Abstimmungskampf.
In früheren Jahren sorgten lange Warteschlangen vor den Kinokassen beim Publikum für Unmut. Das ist 2017 anders: Die Filmtage führen ein neues Ticketsystem ein; für jede Vorstellung kann vorgängig eine Kinokarte gekauft werden. (sda)