MeteoSchweiz hat nach einer sechsmonatigen Testphase ein neues Wettervorhersagemodell in Betrieb genommen. Dieses berechnet zweimal pro Tag 21 leicht unterschiedliche, aber gleich wahrscheinliche Vorhersagen für die nächsten fünf Tage.
Mit diesem Modell können vor allem seltene und extreme Wetterentwicklungen besser erfasst werden, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie am Donnerstag mitteilte. Gerade für die Warnung vor Unwettern im Alpenraum sei das System eine unentbehrliche Grundlage.
Das COSMO-E benannte Vorhersagesystem berechnet gleichzeitig viele ähnliche Vorhersagen, die alle realistische Entwicklungen des Wetters simulieren. Die einzelnen Vorhersagen verwenden zwar zu Beginn alle dieselben Messwerte, können sich aber trotzdem schon nach kurzer Zeit sehr unterschiedlich verhalten.
Aus den statistisch gleich wahrscheinlichen Vorhersagen kann eine Wahrscheinlichkeitsvorhersage für das Eintreten eines bestimmten Wettereignisses abgeleitet werden. In der Fachsprache wird dies probabilistische Wettervorhersage genannt.
Ebenso kann die wahrscheinlichste Entwicklung des Wetters bestimmt werden, für die gleichzeitig auch eine Vertrauenswürdigkeit angegeben werden kann. Je unterschiedlicher die individuellen Vorhersagen sind, desto unsicherer ist die Prognose - je ähnlicher die Entwicklungen der einzelnen Modellläufe, desto sicherer die Vorhersage. (sda)