Französischer Ballon fährt bis Estland - Schweizer noch im Rennen

Französischer Ballon fährt bis Estland - Schweizer noch im Rennen

10.09.2017, 17:40

Bei einem der härtesten Ballonrennen der Welt sind nach fast 48 Stunden noch vier der 21 anfänglich gestarteten Teams im Rennen. Ein Team aus der Schweiz hat Chancen auf einen Podestplatz. Ein erfahrenes französisches Team hat bis jetzt die besten Winde erwischt.

Die beiden Franzosen Vincent Leÿs und Christophe Houver landeten am Sonntagvormittag mit ihrem Gasballon in Estland, nach rund 1835 Kilometern Fahrt und damit der bisher klar längsten Strecke. Die meisten Mannschaften hatten bereits am Samstagabend in Polen landen müssen, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten.

Sieger des 61. Gordon Bennett Cup ist nicht, wer am längsten in der Luft ist, sondern wer am weitesten entfernt vom Startort in Greyerz FR landet. Dort war am Freitagabend die Weltmeisterschaft im Langdistanz-Gasballonfahren gestartet worden. Die mit Wasserstoff gefüllten Gasballons sind wesentlich kleiner als Heissluftballons und können deutlich länger fahren.

Noch vier Ballone in der Luft

Am späten Sonntagnachmittag hatten noch vier Teams ihre Ballone in der Luft, nämlich das Thurgauer Team aus der Schweiz sowie je eines aus Deutschland, aus Österreich und aus Spanien. Piloten des noch fahrenden Schweizer Ballons sind die amtierenden Doppelweltmeister Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger aus dem Kanton Thurgau.

Sie legten bisher 1290 Kilometer bis in den Nordosten Polens zurück, wie auf dem Live-Tracker des Rennens zu sehen ist. Nach Angaben der Veranstalter stehen ihre Chancen gut, den engen Korridor zwischen Weissrussland und der russischen Enklave Kaliningrad zu durchfahren und einen Podestplatz zu erreichen.

Die beiden anderen Schweizer Equipen waren schon am Samstag zu Boden gegangen. Die Freiburger Equipe um Nicolas Tièche und Laurent Sciboz, die Vizeweltmeister von 2016, landeten nach 1309 Kilometern am späten Abend kurz vor der Sperrzone im Raum Kaliningrad im Nordosten von Polen.

Die Zürcher Walter Gschwendtner und Max Krebs kamen mit ihrem Gefährt 1017 Kilometer weit und landeten bereits am frühen Samstagnachmittag in der Nähe von Konin, im Zentrum von Polen.

Erfahrener Leader

Der Leader im Rennen, der französische Ballonpilot Leÿs, hat so oft an dem legendären Rennen teilgenommen wie niemand anders: er ist nach Angaben der Veranstalter zum 16. Mal dabei. Acht mal gewann er. Der Cup wurde vor 111 Jahren von dem US-Zeitungsverleger und Sportfan James Gordon Bennett Junior (1841-1918) ins Leben gerufen.

Den Entfernungsrekord halten die Belgier Bob Berben und Benoît Simeon. Sie waren 2005 in Albuquerque in Neumexiko in den USA gestartet und landeten fast drei Tage und drei Nächte später in Quebec in Kanada - 3400 Kilometer weit entfernt.

Während die Ballone in Richtung Nordosteuropa unterwegs waren, wurde in Greyerz gefeiert. Rund 23'000 Besucherinnen und Besucher kamen am Wochenende trotz zeitweise schlechtem Wetter an den Startort des Rennens. 17'000 Menschen hatten der Startzeremonie am Freitagabend beigewohnt.

http://yb.tl/gb2017fr (sda/dpa)

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