Die Einwohner Hongkongs produzieren so viel Elektronikmüll wie niemand sonst auf der Welt. Dies geht aus einer Studie der Universität der Vereinten Nationen (UNU) hervor. Gewarnt wird vor einer starken Zunahme dieser schädlichen Abfälle in ganz Ost- und Südostasien.
Demnach kamen die Bewohner der chinesischen Sonderverwaltungsregion 2015 auf 21.7 Kilogramm E-Müll pro Kopf und Jahr. Dicht dahinter folgen Singapur (19.95) und Taiwan (19.53). Das ist deutlich mehr als in Europa mit 15.6 Kilogramm.
Insgesamt landeten 2015 in der Region 12.3 Millionen Tonnen gebrauchter Geräte auf dem Müll, was den Forschern zufolge dem mehr als doppelten Gewicht der grössten Pyramide von Gizeh entspricht. Mehr als die Hälfte davon fällt in der Volksrepublik China an, wo sich der E-Müll zwischen 2010 und 2015 mehr als verdoppelte. In die Untersuchung einbezogen waren ausserdem Japan, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Südkorea, Thailand, Vietnam und Kambodscha.
Der Müllberg wächst laut UNU-Bericht so schnell, weil es immer mehr Geräte, immer mehr Konsumenten und einen immer schnelleren Produktzyklus gibt. Die Autoren weisen auch auf die Gesundheitsgefahren durch eine unsachgemässe Entsorgung hin.
«Offenes Verbrennen und Säurebad-Recycling im informellen Sektor haben schwerwiegende negative Auswirkungen», schreiben sie. Etliche Krankheiten gingen darauf zurück, darunter Schilddrüsenstörungen, Schwächung der Lungenfunktion und Wachstumsprobleme bei Kindern. (sda/dpa)