Zypern-Verhandlungen unter UNO-Vermittlung gehen in neue Runde

Zypern-Verhandlungen unter UNO-Vermittlung gehen in neue Runde

28.06.2017, 13:36

Die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung Zyperns unter UNO-Vermittlung sind am Mittwoch in eine neue Runde gegangen. In Crans-Montana VS kamen alle Parteien zu Gesprächen zusammen.

Dabei waren der griechisch-zyprische Präsident Nicos Anastasiades und der Präsident der Türkischen Republik Nordzypern, Mustafa Akinci, sowie die Aussenminister der sogenannten Garantiemächte Griechenland und Türkei und die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini. Geleitet wurden die Gespräche von UNO-Vermittler Espen Barth Eide.

Hauptthema waren am Mittwoch mögliche Sicherheitsgarantien. Zu den zahlreichen ungelösten Fragen gehören auch die künftige Machtteilung, die Gebietsaufteilung und die Besitzrechte auf der Insel.

Vor Wiederaufnahme der Verhandlungen hatte sich Eide optimistisch gezeigt und von einer «einzigartigen Chance» gesprochen. Der britische Aussenminister Boris Johnson, dessen Land ebenfalls als Garantiemacht fungiert, war am Dienstagabend nach einem Essen mit den verschiedenen Verhandlungsteilnehmern wieder abgereist.

Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres wolle zu den Gesprächen hinzustossen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus verhandlungsnahen Kreisen. Anders als bei Zypern-Gesprächen im vergangenen Januar war Bundesrat Didier Burkhalter nicht zur Begrüssung der Verhandlungsteilnehmer angereist. Für die Schweiz ist der Vize-Staatssekretär im EDA, Alexandre Fasel, im Walliser Verhandlungsort.

Seit über 40 Jahren geteilt

UNO-Vermittler Eide bemüht sich seit Monaten um einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. Zypern ist seit einem griechisch-zyprischen Putsch und einer anschliessenden türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Völkerrechtlich ist die ganze Mittelmeerinsel seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Das EU-Regelwerk findet im türkisch kontrollierten Norden jedoch keine Anwendung. Derzeit sind rund 35'000 türkische Soldaten im Norden Zyperns stationiert. (sda/afp)

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