Die fünfte Stubete am See in Zürich lädt am Samstag und Sonntag zu einem vielfältigen Programm Neuer Volksmusik. Zu hören sind 38 Konzertblöcke mit 8 Premieren. Der Kontrabassist Pirmin Huber ist der diesjährige Auftragskomponist.
Huber hat für das Hausorchester der Stubete am See, das Ländlerorchester, die Ländlersinfonie «Feeling» geschrieben. Das Stück für elf Musiker und acht Einscheller aus der March erlebt am Samstag um 17 Uhr die Premiere.
Mit einem Werkbeitrag hat Pro Helvetia die Komposition «still und unendlich weit» unterstützt. Diese «50-minütige Schöpfungsgeschichte im Volkston» stammt aus der Feder des Komponisten und Klarinettisten Domenic Janett, der dieses Jahr den Bündner Kulturpreis erhalten hat. Sein neuestes Stück wird Sonntag um 10 Uhr im Grossen Tonhallesaal uraufgeführt.
Hackbrett-Sessions
Eine Carte Blanche hat Florian Walser, künstlerischer Leiter der Stubete, der Akkordeonistin Patricia Draeger zugesprochen. Unter dem Titel «Ringhöörigs» wühlen Draegers Karsumpel, darunter die Jazzsängerin Marianne Racine, erstmals am Samstag um 14 Uhr in schwedischen und schweizerischen Liederschätzen.
Ein neues Programm auf Lager hat auch der Hackbrettler Christoph Pfändler, der mit seiner weiblichen Metal Kapelle schon bei der letzten Stubete für rockige Furore gesorgt hat. Wer das Hackbrett liebt, sollte auch Pfändlers zweiten Auftritt nicht verpassen, wenn er sich mit Kollege Töbi Tobler ins Zeug legt. «Hackbrett hoch 2» heisst ihre Heavy-Metal-Session.
«chammerstreich» nennen Chammerart & Collegium Musicum Uri ihren Auftritt. Neue Kompositionen des Akkordeonisten Fränggi Gehrig, des Schwyzerörgelers Markus Flückiger sowie des Bassetthornisten und Bassklarinettisten Roman Blum sorgen für frischen Volksmusikgeist.
Musikalische Brücke nach Syrien
Der Begriff Volksmusik ist an der Stubete jeweils weit gefasst. Traditionelle Klänge haben ebenso Platz wie schräge, auch folkige und jazzig-rockige. Experimente finden weiten Raum.
Die Stubete versteht sich aber auch als gesamtschweizerisches Festival. Mit dabei sind das Duo Vent Negru und das Ensemble Bandella di Arogno aus dem Tessin, zudem die Chansons sauvages und C'est si b.o.n mit Westschweizer Einschlag.
Schliesslich weist das Festival auch immer wieder über die Landesgrenze hinaus: dieses Jahr mit dem schweizerisch-syrischen Musikprojekt «Brunnen und Brücken» des syrischen Komponisten und Hornisten Hassan Taha, bei dem auch dessen Frau, die Sängerin Najat Suleiman, mitwirkt. (sda)