Fast drei Jahre nach dem Mord an einem Tierschützer in Costa Rica sind vier Täter zu insgesamt 338 Jahren Haft verurteilt worden. Die Männer wurden am Dienstag in der Stadt Limón zu jeweils 90, zweimal 87 und 74 Jahren Haft verurteilt.
Neben dem Mord an dem 26-jährigen Jairo Mora wurde ihnen die Vergewaltigung von drei US-Bürgerinnen und einer Spanierin zur Last gelegt, die mit dem Mordopfer gemeinsam in einem Projekt zum Schutz von Schildkröten gearbeitet hatten. Drei Mitangeklagte wurden freigesprochen.
Mora war Ende Mai an einem Strand in der Provinz Limón etwa 170 Kilometer östlich der Hauptstadt San José mit Handschellen an einen Wagen gefesselt und so lange durch den Sand gezogen worden, bis er erstickte. Er war nach eigenen Angaben mehrfach von kriminellen Gruppen bedroht worden, die mit den Eiern der Schildkröten illegalen Handel trieben.
Die nun verurteilten Täter plünderten die Schildkrötennester und fühlten sich von Mora gestört. Zwei Monate nach der Tat waren mehrere Verdächtige festgenommen worden, bei denen Handys und Kleidung der Opfer gefunden wurden.
Bei einem ersten Prozess im Januar 2015 waren sie wegen Fehlern der Polizei bei den Ermittlungen freigesprochen worden. Die nun in dem Berufungsprozess verhängten Haftstrafen entsprechen de facto 50 Jahren - der gesetzlichen Höchststrafe in Costa Rica.
Der Fall hatte international für Empörung gesorgt. Costa Rica ist sehr stolz auf sein tier- und umweltfreundliches Image und profitiert stark vom Öko-Tourismus. (sda/dpa/afp)