In Japan hat am Sonntag die vorgezogene Wahl zum Unterhaus des Parlaments begonnen. Die Ausläufer eines auf Japan zusteuernden gewaltigen Taifuns drohen jedoch, die Wahlbeteiligung zu beeinträchtigen.
Die Liberaldemokratische Partei (LDP) von Ministerpräsident Shinzo Abe liegt in den Umfragen deutlich vorne. Der 63-Jährige warb für einen harten Kurs in der Nordkorea-Politik und für eine Fortsetzung seiner Strategie, die schwächelnde Wirtschaft mit Hilfe einer lockeren Geldpolitik und hohen Staatsausgaben anzukurbeln.
Nach einer Erhebung der Wirtschaftszeitung «Nikkei» könnte die LDP zusammen mit der Partei Komeito rund 300 von 465 Sitzen im japanischen Unterhaus gewinnen. Damit würde sich Abe eine vierte Amtszeit sichern und Japan bis 2021 regieren können.
Um Platz Zwei konkurrieren die neu gebildete liberale Partei für Konstitutionelle Demokratie (PKD) sowie die neue konservative «Partei der Hoffnung». In dem knapp zweiwöchigen Wahlkampf konnte die gespaltene Opposition die LDP nicht annähernd einholen.
Abe hatte Ende September das Parlament aufgelöst und damit den Weg für vorgezogene Neuwahlen geebnet. Zuvor hatte sich seine wegen Skandalen gesunkenen Umfragewerte im Zuge der Nordkorea-Krise wieder erholt. Mit Schliessung der Wahllokale um 20 Uhr (Ortszeit, 13 Uhr MESZ) werden die ersten Prognosen zum Wahlausgang erwartet. (sda/afp/dpa)