Wahlbeteiligung in Deutschland ähnlich wie vor vier Jahren

Wahlbeteiligung in Deutschland ähnlich wie vor vier Jahren

24.09.2017, 17:00

Bei der Bundestagswahl in Deutschland zeichnet sich am Sonntag nach ersten Zahlen eine Wahlbeteiligung etwa auf dem Niveau von 2013 ab. Nach Angaben des Bundeswahlleiters war die Beteiligung bis zur Mittagszeit nahezu identisch mit der Wahl vor vier Jahren.

Bis 14.00 Uhr hatten 41.1 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 41.4 Prozent gelegen.

Der Zwischenstand wird auf Grundlage der Beteiligung in ausgewählten Wahllokalen ermittelt. Allerdings sind in den Berechnungen nicht die Stimmen der Briefwähler enthalten. Experten erwarten in diesem Jahr einen Rekord an Briefwahlstimmen.

Vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung am Ende bei 71.5 Prozent. Angesichts einer stärkeren Politisierung in diesem Jahr und der teils aufgeheizten Debatte um die AfD hatten Demoskopen aber einen leichten Zuwachs erwartet.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gab am Nachmittag zusammen mit ihrem Mann Joachim Sauer im Wahllokal der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte ihre Stimme ab. Sie gab kein Statement ab, sondern sprach nur kurz mit den Wahlhelfern.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wählte zusammen mit seiner Ehefrau Inge in seiner nordrhein-westfälischen Heimatstadt Würselen ab. «Ich hoffe, dass heute möglichst viele Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und eine demokratische Zukunft der Bundesrepublik Deutschland bestärken, indem sie demokratischen Parteien ihre Stimme geben», sagte der 61-Jährige. Vor dem Wahllokal machte der SPD-Kanzlerkandidat das Victory-Zeichen.

Merkel vor vierter Amtszeit

Rund 61.5 Millionen Deutsche waren zur Wahl aufgerufen. Letzte Umfragen sahen die Union zwischen 34 und 36 Prozent. Die SPD stand bei 21 bis 22 Prozent. Die AfD lag zwischen 11 bis 13 Prozent, die Linke kam auf 9.5 bis 11, die FDP auf 9 bis 9.5 Prozent. Die Grünen standen demnach bei 7 bis 8 Prozent.

Damit könnte neben einer neuen grossen Koalition aus Union und SPD auch ein Jamaika-Bündnis aus Union, FDP und Grünen möglich werden. In beiden Fällen wäre Merkel auch die nächste Bundeskanzlerin, sie würde damit bereits in ihre vierte Amtszeit gehen.

Mit besonderer Spannung wird das Abschneiden der AfD erwartet: Erstmals seit den 50er-Jahren könnte eine rechtsnationale Partei in den Bundestag einziehen - und das möglicherweise sogar als drittstärkste Kraft.

Die Wahllokale schliessen um 18.00 Uhr, gleich darauf senden die grossen Fernsehsender die ersten Prognosen. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird für die Nacht zum Montag erwartet. (sda/dpa/afp)

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