Weisses Haus lässt düsteren US-Klimareport passieren

Weisses Haus lässt düsteren US-Klimareport passieren

04.11.2017, 08:04

13 US-Behörden haben einen Klimareport veröffentlicht, der in weiten Teilen der Position der Regierung von Präsident Donald Trump zum Klimawandel widerspricht. Dieser hält klar fest, dass die globale Erwärmung zum weitaus grössten Teil vom Menschen verursacht wird.

Trotz des grossen Kontrastes zu den eigenen vertretenen Standpunkten habe das Weisse Haus nicht versucht, die per Gesetz alle vier Jahre vorgeschriebene Veröffentlichung zu blockieren.

Auch bewahrheiteten sich die Befürchtungen vieler in der wissenschaftlichen Gemeinde nicht, dass die Regierung zuvor Änderungen an dem Report vornehmen könnte. Das sei nicht geschehen, zitierten US-Medien am Freitag mehrere Experten.

Folgen der Erderwärmung

In dem Bericht wird unter anderem vor einem möglichen Anstieg der Meeresspiegel um bis zu gut 2.40 Meter bis zum Jahr 2100 gewarnt. Auch listet der Report die Schäden auf, die als Folge der globalen Erwärmung bereits in den USA entstanden seien.

«Es ist extrem wahrscheinlich, dass menschlicher Einfluss die dominante Ursache der seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachteten Erwärmung ist», heisst es im 2000 Seiten umfassenden mehrteiligen Dokument. Es gebe dafür «keine überzeugende alternative Erklärung».

Erstellt wurde der Bericht von Hunderten Wissenschaftlern in der Regierung und akademischen Welt, die Nationale Akademie der Wissenschaften in den USA überprüfte ihn vor der Weiterleitung an die 13 Regierungsbehörden.

Zurückhaltendere Äusserungen

Trump hatte vor seiner Wahl zum Präsidenten den Klimawandel wiederholt als «Erfindung» bezeichnet. Danach sind seine Äusserungen zwar vager geworden, aber Trump hat damit begonnen, unter seinem Vorgänger Barack Obama beschlossene Klimaschutzmassnahmen zurückzufahren.

Weltweit angeprangert wurde der von ihm verkündete Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Die USA müssen sich daher auch erneut auf Kritik bei der internationalen Klimaschutzkonferenz in der kommenden Woche in Bonn einstellen - zumal vor dem Hintergrund des neuen Reports. (sda/dpa)

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