Starker Regen ergiesst sich über die Schweiz. Im Tessin fielen bis Donnerstagnachmittag 110 Millimeter Regen. Die Behörden gaben eine Unwetterwarnung heraus. Doch auch in Teilen von Graubünden und der Innerschweiz droht intensiver Dauerregen.
Die Tessiner Kantonspolizei und die Aufsicht für Naturgefahren riefen die Bevölkerung dazu auf, sich nicht in der Nähe von Flussläufen aufzuhalten und steile Hänge zu meiden. Ab Donnerstagabend könne es im Südkanton zu Hochwasser, Hangrutschen und Steinschlägen kommen, hiess es.
Starker Regen bis Freitagmorgen
Die stärkste Niederschlagsphase wurde von 16 bis 24 Uhr erwartet - am meisten Regen sollte im Maggiatal, dem Verzascatal sowie in der Leventina und im Bleniotal fallen.
In Faido fielen bis um 15 Uhr bereits 110 Millimeter Regen, im Val Bavona mehr als 90 Millimeter, wie SRFMeteo mitteilte. In Graubünden lag der Spitzenwert am Nachmittag bei 52 Millimetern in San Bernardino.
Bis am frühen Freitagmorgen sollte es vor allem auf der Alpensüdseite kräftig weiter regnen. Im Tessin seien nochmals 30 bis 90 Millimeter möglich. Aber auch in Teilen Graubündens standen intensive Niederschläge an.
Südlich der Alpen dürften sich die Schäden gemäss einer Einschätzung von SRFMeteo in Grenzen halten, da die Gewässer dort auf Hochwasser gut vorbereitet sind. Zudem war es im Süden in den vergangenen Tagen nicht so nass wie im Norden.
Gefahr von Hangrutschen
Mit grösseren Auswirkungen sei im Urserental, der Surselva, am Hinterrhein und im südlichen Kanton Glarus zu rechnen. Da es dort in den vergangenen Wochen schon viel geregnet hat, seien zahlreiche Hänge instabil geworden. Teilweise sei auch Hochwasser nicht ausgeschlossen, schreibt SRFMeteo weiter.
Gemäss Naturgefahrenbulletin gilt in Teilen des Tessins, Graubündens und der Innerschweiz grosse Regengefahr (Stufe 4 von 5). Da Bäche und Flüsse rasch anschwellen können, sollte man auf Überschwemmungen oder Hangrutsche gefasst sein.
Laut MeteoSchweiz ist es relativ selten, dass es so viel regnet. Statistisch trete ein solches Wetterereignis nur alle 10 bis 20 Jahre auf. (sda)