Bei der Schweigeminute für die Opfer des Anschlags von Nizza ist der französische Regierungschef Manuel Valls ausgebuht worden. Am Tatort auf dem Strandboulevard bedachten Teilnehmer den Premierminister und weitere Regierungsvertreter am Montag mit Unmutsäusserungen.
Feuerwehrleute und Rettungskräfte erhielten dagegen Applaus, wie der Sender BFMTV berichtete. Nach dem erneuten Anschlag mit 84 Toten wird in Frankreich heftig darüber diskutiert, ob die Behörden genug für den Schutz der Bevölkerung vor Terrorangriffen getan haben.
Ein 31-Jähriger hatte am Donnerstag - dem französischen Nationalfeiertag - einen Lastwagen durch eine Menschenmenge gesteuert und 84 Menschen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Im vergangenen Jahr war das Land mehrfach Ziel verheerender Anschläge.
Am Montagmittag gedachten auf der berühmten Promenade des Anglais in Nizza Tausende der Opfer, auch im Rest des Landes hielten Menschen inne. Präsident François Hollande nahm im Pariser Innenministerium an der Seite von Vertretern der Sicherheitskräfte an der Schweigeminute teil. Seit Samstag galt in Frankreich eine dreitägige Staatstrauer, an offiziellen Gebäuden hingen die Fahnen auf Halbmast. (sda/dpa)