Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) hat die 70 Punkte umfassende Anklage gegen den berüchtigten ugandischen Rebellenführer Dominic Ongwen bestätigt und einen Prozess angeordnet. Die Beweise reichen für die Eröffnung des Verfahrens aus.
Dies erklärte das Gericht am Mittwoch in Den Haag. Der etwa 40 Jahre alte Ongwen wird der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschuldigt, darunter Mord, Vergewaltigung, Folter, Verstümmelungen und Einsatz von Kindersoldaten.
Ongwen war Kommandant der berüchtigten «Lord's Resistance Army» (Widerstandsarmee des Herrn) und einer der wichtigsten Stellvertreter von LRA-Führer Joseph Kony, der noch immer flüchtig ist. Ongwen hatte sich 2015 nach zehn Jahren auf der Flucht ergeben.
Wann der Prozess vor dem ICC beginnen wird, steht noch nicht fest. Ongwen hat bisher stets seine Unschuld beteuert.
Durch den bis 2005 dauernden Terror der LRA im Norden Ugandas wurden Zehntausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben. Tausende Kinder waren als Soldaten zwangsrekrutiert und unzählige Mädchen als Sklavinnen sexuell missbraucht worden. (sda/dpa)