Das Ja zur erleichterten Einbürgerung ist ein «grossartiger Sieg» für die Befürworter. Die gegnerische Burka-Kampagne habe nicht verfangen.
Die Waadtländer SP-Nationalrätin Ada Marra zeigte sich überrascht über das deutliche Ja. «Ich habe mich darauf eingestellt, dass die Vorlage am Ständemehr scheitert», gab die Initiantin der Verfassungsänderung zu.
Marra freute sich besonders über das klare Ergebnis in den umstrittenen Kantonen. «Das ist ein grossartiger Sieg», sagte die SP-Politikerin im Westschweizer Fernsehen RTS.
Aus Sicht des Walliser Parteikollegen Mathias Reynard zeigt dies, dass die Burka-Kampagne der Gegner nicht verfangen habe. Diese habe Islam und Einbürgerung miteinander vermischt, sagte Reynard der Nachrichtenagentur sda. Die Schweiz identifiziere sich mit den Enkelkindern der dritten Generation.
«Folgen werden sich noch zeigen»
Die Gegner der erleichterten Einbürgerung sehen sich nach der deutlichen Niederlage weiter auf dem richtigen Weg. «Die Folgen der unkontrollierten Einbürgerung werden sich erst in ein paar Jahren zeigen», sagte der Aargauer SVP-Nationalrat und Kampagnenleiter Andreas Glarner der Nachrichtenagentur sda.
Glarner bedauert zwar das Ergebnis des Stimmvolks. Die Konsequenzen seien aber heute noch nicht sichtbar. Der SVP-Politiker erklärt das Resultat unter anderem damit, dass die in den letzten Jahren eingebürgerten Personen heute den Ausschlag an der Urne gegeben hätten.
Keinen Zweifel hat Glarner an der Kampagne mit den Burka-Plakaten. Diese sei «hervorragend» und richtig gewesen. Die Kampagne habe die erwünschte Wirkung erzielt.
Ähnlich sieht dies der Walliser SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor. Die Frage nach dem Islam sei bei der Einbürgerung zentral, weil es dabei um die Identität gehe.
Was die dritte Niederlage für die SVP in ihrem Kernthema - nach Asylreform und Durchsetzungsinitiative - betrifft, gibt sich Glarner kämpferisch. Es gelte nun noch stärker zurückzukommen. (sda)