Wegen tödlicher Schüsse auf einen Polizisten ist in Deutschland ein sogenannter Reichsbürger zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Das Landgericht Nürnberg-Fürth im Bundesland Bayern wertete am Montag die Tat des 50-Jährigen als Mord und zweifachen versuchten Mord. Die Verteidiger hatten auf fahrlässige Tötung plädiert, was eine deutlich mildere Strafe bedeutet hätte.
Der Fall warf ein Schlaglicht auf die Bewegung der «Reichsbürger», die noch vor rund einem Jahr meist nur Insidern der Sicherheitsbehörden ein Begriff waren. Seither gab es landesweit zahlreiche Razzien gegen Anhänger der Szene. Anhänger dieser Bewegung lehnen die Bundesrepublik Deutschland, deren Organe und Behörden ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide.
Der Verurteilte hatte bei einem Polizeieinsatz in Georgensgmünd Mitte Oktober 2016 auf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos geschossen. Dabei starb ein Polizist, zwei weitere wurden verletzt.
Die Spezialeinheit sollte helfen, die rund 30 Waffen im Haus zu beschlagnahmen. Denn bei den Behörden galt der Jäger als nicht mehr zuverlässig.
Der Angeklagte betrat den Gerichtssaal am Montag mit einem Lächeln. Das Urteil nahm er regungslos zur Kenntnis. (sda/dpa/afp)