Bei einem Angriff mutmasslicher islamistischer Extremisten auf eine Universität nahe der Stadt Peshawar in Pakistan ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Es handle sich um einen Chemieprofessor, sagte der örtliche Polizeichef, Saeed Wazir.
Ausserdem seien zwei der Angreifer getötet worden. «Drei weitere wurden umzingelt.» Der Sprecher des Militärs, Asim Bajwa, twitterte, die «Terroristen» seien in zwei Gebäuden der Universität eingeschlossen.
Ob es weitere Angreifer gab, wurde nicht unmittelbar klar. Ein Sprecher der Polizei, Rohullah Khan, hatte zuvor von «etwa einem halben Dutzend» bewaffneter Männer gesprochen. Die Provinz Khyber Pakhtunkhwa ist eine Hochburg islamistischer Taliban-Kämpfer.
Nach Angaben eines Angestellten im Spital der Stadt, Rashid Khan, wurden dort bisher acht Verletzte eingeliefert. Vier seien angeschossen worden. Drei seien in kritischen Zustand und würden nach Peshawar gebracht.
Der Angriff auf die Bacha-Khan-Universität in der Stadt Charsadda hatte gegen 9.30 Uhr (Ortszeit) begonnen. Kurz darauf trafen Einheiten des Militärs ein. Fernsehbilder zeigten, wie Hunderte Studenten aus der Universität flohen.
Der Vize-Kanzler der Universität, Fazl Rahim, berichtete Medien am Telefon, es seien etwa 3000 Studenten auf dem Gelände. «Bisher wurde keiner von ihnen verletzt oder als Geisel genommen.»
Im Dezember 2014 hatten Islamisten in einer Schule in Peshawar 136 Kinder umgebracht. Die Tat wurde zum nationalen Trauma und zum Ausgangspunkt einer neuen Strategie gegen einige der militanten Gruppen im Land, vor allem gegen die verschiedenen Talibangruppen.
Gegen sie begann das pakistanische Militär in 2015 grosse Offensiven. Jüngst berichtete die Armee, sie habe bisher mehr als 3500 Extremisten getötet. (sda/dpa)