Die Expertenkommission zur Erforschung der spektakulären Münchner Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt hat trotz der Kritik an ihrer Arbeit eine «positive» Bilanz gezogen. Bisher wurden 5 von 500 Werken als Nazi-Raubkunst identifiziert.
Taskforce-Chefin Ingeborg Berggreen-Merkel sagte am Donnerstag bei der Vorstellung des Abschlussberichts in Berlin, zu sämtlichen Werken aus dem Münchner Bestand seien die Grundrecherchen abgeschlossen. Das Material stehe nun für weiterführende Recherchen zur Verfügung: «Es ist eine bleibende Aufgabe, die wir den Opfern der Verbrechen der nationalsozialistischen Zeit schuldig sind.»
In der zweijährigen Arbeit hat sich nur bei 5 von rund 500 raubkunstverdächtigen Werken Nazi-Unrecht nachweisen lassen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters betonte, es bleibe Ziel der deutschen Bundesregierung, die Herkunft aller Gurlitt-Bilder aufzuklären. Die Arbeit soll in Magdeburg weitergeführt werden.
Grösster Unsicherheitsfaktor bleibt vorerst weiter der Rechtsstreit um das Erbe. Gurlitt hatte die Sammlung mit seinem Tod 2014 dem Kunstmuseum Bern vermacht, eine Cousine ficht das Testament an. Bis zum 1. Februar können die Beteiligten nun zu einem Gutachten über Gurlitts Geisteszustand Stellung nehmen. Erst danach wird das Oberlandesgericht München entscheiden. (sda/dpa)