Mit Aufrufen zur weiteren atomaren Aufrüstung ist in Nordkorea am Samstag der 69. Jahrestag der Staatsgründung gefeiert worden. Der Verteidigungssektor müsse in grösserem Masse Waffen zur «Selbstverteidigung» produzieren.
Dies müsse im Einklang mit der sogenannten Byungjin-Politik erfolgen, der gleichzeitigen Entwicklung von Atomwaffen und der Wirtschaft, hiess es in einem Leitartikel der Staatszeitung «Rodong Sinmun». Die kommunistische Parteizeitung rief überdies zu weiteren «wundersamen Ereignissen» wie den beiden Interkontinentalraketentests vom Juli auf.
Die USA würden auch weiterhin «Geschenkpackungen in verschiedener Form und Grösse» erhalten, solange das Land seine feindliche Politik gegenüber Pjöngjang aufrecht erhalte, hiess es in einem weiteren Artikel. Machthaber Kim Jong Un hatte die Raketentests als «Geschenkpackungen» an die USA bezeichnet.
Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea zum Jahrestag der Staatsgründung am 9. September seinen fünften Atomtest vorgenommen. Am vergangenen Sonntag erfolgte der sechste und bisher gewaltigste Atomwaffentest. Nach eigenen Angaben testete das Land eine Wasserstoffbombe.
Jederzeit zu erwarten
Einem Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums zufolge gab es am Samstag keine Anzeichen für die Vorbereitung eines weiteren Raketen- oder Atomtests. Allerdings könne das Land jederzeit von versteckten mobilen Raketenwerfern aus Geschosse abschiessen.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte einen Regierungsbeamten, wonach der Norden jederzeit einen siebten Atomtest vom Testgelände Punggye-ri aus vornehmen könne. Denkbar sei ein weiterer Test am Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei am 10. Oktober. (sda/afp)