Das Schweizer Filmschaffen soll im Ausland präsenter werden und international noch stärker kooperieren. Diese Ziele präsentierte Kulturminister Alain Berset am Donnerstag am Filmfestival von Locarno.
Verankert werden die entsprechenden Massnahmen in einer neuen Verordnung für internationale Zusammenarbeit. Sie soll ab 2016 die Übergangslösung ablösen, die der Bundesrat nach der Sistierung des MEDIA-Programms der EU verabschiedet hatte.
Die Verhandlungen über eine weitere Teilnahme der Schweiz am EU-Filmförderprogramm waren nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative auf Eis gelegt worden. Alain Berset bekräftigte in Locarno den Willen der Landesregierung, wieder in das Filmförderungsprogramm MEDIA einzusteigen.
Die neue Verordnung soll die internationale Präsenz und den Austausch mit dem Ausland breiter abstützen, schreibt Bersets Departement des Innern. Sie enthält neben den bisherigen Übergangsmassnahmen neue Instrumente, die Schweizer Filmschaffende und ihre Filme im internationalen Feld stärken sollen.
Konkret gehört dazu die sogenannte slate-Förderung. Dieses Instrument ermöglicht die Entwicklung von mehreren Filmprojekten mit europäischen Potenzial durch eine Produktionsfirma. Weiter sollen ausländische Partner an grossen internationalen Festivals verstärkt über die Massnahmen der Schweiz informiert werden.
27 Millionen für Filmstandort Schweiz
Zu den Filmförderungskonzepten in der Periode 2016-2020 gehört auch das neue Programm «Film Standort Schweiz» (FiSS), das Berset letztes Jahr in Locarno präsentierte. Mit insgesamt 27 Millionen Franken für fünf Jahre fördert das Programm Dreh- und Postproduktionsarbeiten von Schweizer Filmen.
Auch soll FiSS die Schweiz als Koproduktionsland fördern. Die Fördergelder schaffen Anreize, damit Schweizer Filme auch tatsächlich in der Schweiz gedreht werden und hierzulande einen grossen Teil der Wertschöpfung erbringen. (sda)