Im Urner Isenthal hat ein Wolf in den vergangenen Tagen acht Schafe gerissen oder verletzt. Die Schafhalter wurden alarmiert. Gemeinsam mit dem kantonalen Herdenschutzbeauftragten überlegen sie sich nun mögliche Massnahmen.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag seien Sichtbeobachtungen gemacht worden, sagte der Urner Jagdverwalter Josef Walker gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz von Radio SRF. Insgesamt seien bis heute im Grosstal in der Gemeinde Isenthal acht Schafe gerissen oder verletzt worden.
Walker bestätigte damit eine entsprechende Meldung von «Radio Central» vom Montag. Er geht nicht nur wegen den Sichtbeobachtungen, sondern auch wegen den Rissbildern davon aus, dass es ein Wolf war, der sein Unwesen trieb.
Die Schafhalter seien via SMS-Dienst informiert worden, sagte Walker weiter. Nun werde der Herdenschutzbeauftragte des Kantons mit den Landwirten das weitere Vorgehen besprechen. Beispielsweise könnten die Schafe mit Strom eingezäunt oder über Nacht eingestallt werden.
Erst Mitte April war ein Wolf im Siedlungsgebiet von Seelisberg im Kanton Uri in eine Fotofalle getappt. Zudem hatten ein Anwohner und ein Bauer das Tier im Dorf beobachtet und die Behörden alarmiert. Ob es sich beim aktuellen Fall um dasselbe Tier handle, das in Seelisberg gesichtet worden sei, wisse man noch nicht, sagte der Jagdverwalter.
Im Kanton Uri hatte bereits vor einem Jahr ein Wolf zugeschlagen. Im Juni 2015 riss er in den Gebieten Gitschenen, Gitschen und Klausenpass über 50 Schafe. Das Tier wurde danach zum Abschuss freigegeben, es tauchte allerdings innerhalb der Abschussfrist nicht mehr im Kanton Uri auf. Die betroffenen Schafhalter wurden mit 24'000 Franken entschädigt. Wie das Raubtier-Monitoring des Bundes ergab, war der Wolfsrüde weiter nach Vorarlberg in Österreich gewandert. (sda)