Fäkalbakterien in Snacks fliegender Händler in Barcelona

Fäkalbakterien in Snacks fliegender Händler in Barcelona

16.08.2017, 20:56

Fliegende Händler verkaufen am Strand der spanischen Mittelmeermetropole Barcelona einem Medienbericht zufolge mit Fäkalbakterien verseuchte Getränke und Snacks. So enthielten Mojitos, belegte Brötchen oder gefüllte Teigtaschen viel zu hohe Mengen an E.coli-Bakterien.

Ein Labor hatte die illegal verkauften Lebensmittel für die spanische Tageszeitung «El País» getestet und befunden, dass sie ein regelrechtes «Nest von Fäkalbakterien» seien. In der vorgefundenen Konzentration seien sie aber keine Gefahr für die Gesundheit gewesen, berichtete «El País» am Mittwoch. Die E.coli-Bakterien befinden sich gewöhnlicherweise auch im Darm von Menschen und Tieren.

Die Frage sei nun, wie sie in diese illegal verkauften Lebensmittel gelangt seien, sagte Samuel Portaña, der Verantwortliche für die Lebensmittelsicherheit in der staatlichen Gesundheitsbehörde von Barcelona, der Nachrichtenagentur dpa. Gründe hierfür könnten mangelnde Hygiene und nicht sachgerechte Handhabung sein.

So sei etwa der Mojito mit 15.6 Grad Celsius viel zu warm serviert worden und habe 72 Mal mehr Keime enthalten als laut Referenzwert erlaubt ist. In ihm seien Pfefferminzblätter gewesen, die möglicherweise nicht fachgerecht gewaschen wurden, mutmasste Portaña.

Sangría in Ordnung

Die Unterbrechung in der Kühlkette spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn bei Wärme verbreiten sich die Bakterien besonders schnell. Nur der für Spanien so typische Sangría habe angemessene Werte aufgewiesen - wahrscheinlich, weil er wohl direkt aus dem Tetrapack kam, vermutete das Labor.

Das Phänomen der fliegenden Händler gibt es an Barcelonas Strand laut Polizei seit fünf Jahren. Damals sei der erste dort aufgetaucht, um mit den illegalen Verkäufen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Verkäufer selbst fühlen sich von der Polizei verfolgt, wie einer von ihnen «El País» sagt. «Wären wir Diebe, würden sie uns nichts sagen», beschwerte er sich. «Aber weil wir uns damit den Lebensunterhalt verdienen, machen sie uns das Leben schwer.» (sda/dpa)

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