Kriminalität: Deutscher Magier in Las Vegas beteuert Unschuld in Kinderporno-Fall

Kriminalität: Deutscher Magier in Las Vegas beteuert Unschuld in Kinderporno-Fall

08.04.2016, 00:56

Der deutsche Zauberkünstler Jan Rouven ist in Las Vegas wegen Besitzes von Kinderpornografie angeklagt - vor Gericht hat er nun alle Vorwürfe bestritten. Der 38-Jährige wies die Anklage am Mittwoch (Ortszeit) in allen Punkten zurück und plädierte auf «nicht schuldig».

Das sagte sein Anwalt Jess Marchese der Nachrichtenagentur AFP. Der Prozessbeginn wurde für den 6. Juni angesetzt. Rouven droht eine langjährige Haftstrafe.

Der aus dem Rheinland stammende Magier feierte in den vergangenen Jahren mit seiner Show im «Tropicana»-Casino von Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada grosse Erfolge. Die Show «The New Illusions» wurde nach seiner Festnahme im März eingestellt. Die Freilassung aus der Untersuchungshaft wurde ihm von einer Richterin verwehrt.

Sein Anwalt will dennoch weiterhin versuchen, die Freilassung des Illusionskünstlers zu erreichen, da dieser «keine Gefahr für die Öffentlichkeit» darstelle. Zu diesem Antrag ist für den 19. April eine Anhörung angesetzt.

Die US-Bundespolizei FBI hatte nach einem Bericht der Zeitung «Las Vegas Review-Journal» bei einer Durchsuchung von Rouvens Haus im Januar seinen Computer und eine externe Festplatte beschlagnahmt. Auf der Festplatte seien 3235 Videos und 105 Fotos mit Kinderpornografie gefunden worden. Der Magier wurde wegen Besitzes, Empfangs, Verbreitung und Bewerbung von Kinderpornografie angeklagt.

«Offenes Haus»

Die Ermittlungen gegen Rouven hatten dem Bericht zufolge begonnen, nachdem ein verdeckter Ermittler des FBI einen Ring von Internetnutzern infiltriert hatte, in dem Dateien mit Kinderpornos ausgetauscht wurden. Der Magier soll laut dem Blatt gesagt haben, dass er das Programm zum Dateien-Austausch lediglich benutzt habe, um Zauber-Shows und deutsche Fernsehsendungen zu schauen.

Rouvens Anwalt sagte, sein Mandant habe auf seinem grossen Anwesen in Nevada «ein offenes Haus» gehalten, viele Leute seien ein- und ausgegangen. «Jeder dieser Leute» könne die fraglichen Dateien heruntergeladen haben. (sda/afp)

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