Tiefe Rohstoffpreise sowie mehr Verkäufe in Deutschland haben dem St. Galler Sanitärtechnikhersteller Geberit im ersten Quartal 2016 mehr Geld in die Kasse gespült. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 150.3 Millionen Franken - ein Plus von einem Viertel.
Damit übertraf der vor der spanischen Roca und der deutschen Grohe grösste Hersteller von Sanitärprodukten die Analystenerwartungen. Die Umsätze zogen nicht zuletzt dank der im Jahr 2014 für rund eine Milliarde Euro gekauften finnischen Sanitec um 12.9 Prozent auf 718.6 Millionen Franken an, wie Geberit am Donnerstag mitteilte.
Ohne diese Übernahme und bereinigt um Währungseffekte verzeichnete die Sanitärtechnikfirma mit Sitz in Rapperswil-Jona SG noch ein Plus von 3.1 Prozent. Das Unternehmen spricht von einem gelungenen Start ins Geschäftsjahr «mit starken operativen Resultaten».
Dies trifft vor allem auf die Regionen Europa (+3.6 Prozent) sowie Nahost/Afrika (+2.5 Prozent) zu. In Amerika (-3.6 Prozent) sowie in der Region Fernost/Pazifik (-7.6 Prozent) gingen die Umsätze dagegen zurück.
Sanitec-Integration abschliessen
Positiv beeinflusst worden seien diese durch höhere Verkaufsvolumina, tiefere Rohmaterialpreise und Synergien aufgrund der Integration von Sanitec. Negativ hätten sich dagegen Währungseffekte und höhere Personalkosten ausgewirkt. Das Unternehmen beschäftigte per Ende März 2016 rund 12'100 Angestellte, etwa gleich viele wie vor Jahresfrist.
Für das laufende Jahr hätten sich die Einschätzungen seit der Veröffentlichung der Jahresergebnisse im März nicht wesentlich verändert, schreibt Geberit zum Ausblick. Die Ergebnisse würden wiederum von Kosten im Zusammenhang mit der Sanitec-Übernahme negativ beeinflusst werden, allerdings deutlich geringer als im Vorjahr.
Die Situation in der Bauindustrie werde anspruchsvoll bleiben, und die Entwicklung der einzelnen Regionen und Märkte sowie Bausektoren werde stark divergieren. Das wichtigste Traktandum im laufenden Geschäftsjahr bleibt laut dem Unternehmen die Integration von Sanitec. (sda)