Korruption: Bericht: Hohes Korruptionsrisiko bei Rüstung afrikanischer Staaten

Korruption: Bericht: Hohes Korruptionsrisiko bei Rüstung afrikanischer Staaten

19.01.2016, 09:20

Überall in Afrika besteht ein hohes oder sogar kritisches Korruptionsrisiko im Verteidigungssektor. Die Budgets der zuständigen Ministerien seien höchst undurchsichtig, hiess es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von Transparency International.

Die Nichtregierungsorganisation hat die staatlichen Verteidigungsausgaben in 47 Ländern des Kontinents untersucht. Auf einer Skala von «A» (sehr niedriges Risiko) bis «F» (kritisches Risiko) schnitt kein afrikanisches Land besser als «D» ab, was «hohes Korruptionsrisiko» bedeutet.

Zwanzig Staaten, einschliesslich Simbabwe, Sudan, Kamerun und Burkina Faso, bekamen ein «F». Weitere zwanzig Länder, darunter Nigeria, Äthiopien und Burundi wurden mit «E», oder sehr hohem Risiko, eingestuft. Nur sieben Länder, einschliesslich Südafrika, Kenia und Ghana, erhielten ein «D».

Im Vergleich gliederte die Organisation die Schweiz, Deutschland und die Vereinigten Staaten in einem früheren Bericht in die Kategorie «B» für «niedriges Risiko» ein. Lediglich England und Neuseeland bekamen ein «A», während das Korruptionsrisiko laut Transparency International in Frankreich und Italien moderat sei, oder «C».

Kaum unabhängige Überprüfung

Das Korruptionsrisiko sei besonders hoch in Afrika, da die umgerechnet rund 40 Milliarden Franken, die Verteidigungsministerien im vergangenen Jahr ausgaben, kaum unabhängiger Überprüfung unterlägen, so Transparency International. Fast 40 Prozent der untersuchten Länder hielten ihre Verteidigungsbudgets geheim. Der Rest veröffentliche nur sehr vage Zahlen.

Zusätzlich seien Verteidigungsministerien in vielen der 47 Staaten für Kontrollen von Anti-Korruptionsbehörden nicht zugänglich, da Verteidigungsfragen als streng vertraulich eingestuft würden.

Waffeneinkäufe in fast 70 Prozent der untersuchten Länder basierten auf individuellem Ermessen statt nationaler Strategie. Auch Gehälter und Zahlungssysteme seien nach Angaben des Berichts für Manipulation anfällig. (sda/dpa)

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