Ein vierjähriges Mädchen ist im italienischen Brescia an Malaria gestorben. Wie sich das Kind in Italien mit der tropentypischen Krankheit infizieren konnte, sei noch nicht abschliessend geklärt, sagte eine Sprecherin des Spitals in Brescia am Dienstag.
Das Gesundheitsministerium beauftragte Experten damit, den Ansteckungsweg zu klären. Das Mädchen sei noch nie in ein Land gereist, in dem die Infektionskrankheit auftritt, hiess es in einer Mitteilung. Eine Möglichkeit ist, dass es von einer eingeschleppten Überträgermücke gestochen wurde.
Dem Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin zufolge sterben weltweit jährlich etwa 600'000 Menschen an Malaria, drei Viertel davon sind Kinder unter fünf Jahren. Malaria kommt überwiegend in Ländern Asiens und Südamerikas vor, die meisten Opfer fordert die Krankheit aber in Afrika.
In Italien gibt es Malaria mittlerweile nicht mehr, es werden aber immer wieder Infektionen eingeschleppt. 2016 gab es dem RKI zufolge 970 solche «importierten» Malaria-Fälle. Die Patienten hatten sich jeweils im Ausland infiziert.
Es gibt zudem seltene Sonderformen der Infektion ausserhalb eines Endemiegebietes, die Flughafen- oder Baggage-Malaria genannt werden. Dabei erfolgt die Infektion durch importierte infektiöse Mücken im Reisegepäck, im Flugzeug, auf einem Flughafen oder in dessen unmittelbarer Umgebung. (sda/dpa)