Bei einem Terroranschlag auf ein Gaskraftwerk nördlich von Bagdad sind mindestens elf Menschen getötet worden und Tanks in Flammen aufgegangen. Sicherheitskreise und Augenzeugen berichteten zudem von 14 Verletzten bei dem Anschlag in der Stadt Tadschi am Sonntag.
Im Internet kursierten Berichte, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) habe sich zu der Tat etwa 20 Kilometer nördlich von Bagdad bekannt. Auch ein irakischer Militärsprecher machte den IS für die Tat verantwortlich.
Zunächst sei ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug am Eingang zu der Anlage explodiert. Ob dabei der Fahrer starb, war zunächst unbekannt. Anschliessend seien bewaffnete Angreifer auf das Gelände gestürmt.
Sechs von ihnen wurden bei einer Schiesserei mit Sicherheitskräften getötet, wie der Militärsprecher sagte. Bei folgenden Schusswechseln seien insgesamt drei Gastanks in Brand geraten. Die Identität der anderen fünf Toten werde noch untersucht. Einige von ihnen seien Wachen des Werks.
Mehrere schwere IS-Anschläge
In den vergangenen Tagen hatte es im Irak mehrere schwere Anschläge mit mehr als 100 Toten gegeben. Zu ihnen hatte sich der IS bekannt. Den Terroristen spiele dabei die politische Krise im Land nach den Worten von Ministerpräsident Haidar al-Abadi in die Hände.
«Politische Differenzen und Konflikte haben ebenso wie die Blockade der Parlamentsarbeit zur Eskalation der terroristischen Operationen beigetragen», hatte der der schiitische Regierungschef am Samstag bei einer Veranstaltung in Bagdad gewarnt, wie die unabhängige irakische Nachrichtenseite Alsumaria News berichtete.
Ende April hatten aufgebrachte Anhänger des schiitischen Predigers Muktada al-Sadr die Hochsicherheitszone und das Parlament in Bagdad gestürmt. Sie fordern Reformen und einen schärferen Kampf gegen die weit verbreitete Korruption. (sda/afp/reu/dpa)