Papst Franziskus ist am Samstag als dritter Papst zu einem Besuch in Kuba eingetroffen. Nach der Landung am Flughafen der Hauptstadt Havanna war ein Empfang durch Staatschef Raúl Castro geplant.
Seit dem ersten Papstbesuch von Johannes Paul II. im Jahr 1998 hat sich die Lage für die nach der Revolution von 1959 lange unterdrückte katholische Kirche merklich gebessert. 80 vom Staat konfiszierte Kirchen sollen ihr zurückgegeben werden. Heute gilt im kommunistischen Kuba Religionsfreiheit.
Franziskus setzt sich neben mehr religiöser Freiheit für eine weitere Annäherung der einstigen Erzfeinde USA und Kuba ein. Seit Juli haben beide Staaten wieder Botschaften im anderen Land, Franziskus macht sich zudem für die vollständige Aufhebung des seit rund 55 Jahren bestehenden US-Handelsembargos stark.
Vor dem Besuch hatten US-Präsident Barack Obama und Raúl Castro miteinander telefoniert und die Vermittlungsbemühungen von Franziskus gelobt.
Weitere Stationen des Papstes in Kuba sind Holguín und Santiago. Am Dienstag reist er in die USA weiter. Mit neun Tagen ist es Franziskus' längste Auslandsreise, am 27. September fliegt er zurück nach Rom.
Messe auf dem Platz der Revolution
Der Papst will am Sonntag auf dem grossen Platz der Revolution in Havanna eine Messe zelebrieren. Anschliessend ist ein Gespräch mit Präsident Raúl Castro, dem Bruder und Nachfolger des Revolutionsführers, geplant.
Auf dem Platz der Revolution wurde unweit der riesigen Skulptur des Revolutionshelden Che Guevara ein massiver Altar errichtet. Der Platz wurde mit Flaggen Kubas und des Vatikans sowie mit Abbildungen des lächelnden Papstes geschmückt.
Raúl Castro und US-Präsident Barack Obama sprachen am Freitag telefonisch über eine weitere Annäherung zwischen ihren beiden Ländern. Wie das kubanische Aussenministerium mitteilte, betonte Castro die «Notwendigkeit», die «Reichweite» der Lockerungen der US-Beschränkungen gegenüber Kuba zu vergrössern. (sda/dpa)