Im bereits vierjährigen Streit zwischen der Fluggesellschaft Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit zeichnet sich weiter keine Lösung ab. Die Parteien brachen die Gespräche am Freitagabend ab - ohne Ergebnis.
Beide Seiten hätten sich «zuletzt in vielen Punkten angenähert, dann aber in einigen Fragen auch wieder voneinander entfernt», sagte ein Lufthansa-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in der Nacht auf Samstag. In einem internen Schreiben der Tarifkommission der Gewerkschaft, das der dpa vorlag, hiess es, dass es keine weiteren Gespräche geben werde. Von Streiks war zunächst nicht die Rede.
Seit mehreren Wochen hatten Cockpit und Lufthansa hinter verschlossenen Türen verhandelt. Dabei ging es etwa um Gehälter und Arbeitsplatzsicherheit für die rund 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings in Zeiten von Billigangeboten.
Zwist um Frührente
Einer der Hauptstreitpunkte war die sogenannte Übergangsversorgung. Lufthansa wollte erreichen, dass die Piloten später als derzeit in den Vorruhestand gehen. Bislang war die Frührente mit 60 Prozent der Grundbezüge unter Umständen bereits mit 55 Jahren möglich. Lufthansa hatte die Regeln dazu zum Jahresende 2013 einseitig gekündigt.
Der Konflikt war daraufhin eskaliert. Lufthansa-Piloten hatten in dem Konflikt bis in den vergangenen Spätsommer hinein 13 Mal zeitweise die Arbeit niedergelegt. Nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Hessen war am 9. September der vorerst letzte Pilotenstreik bei der Lufthansa abgebrochen worden.
Das Gericht urteilte, die Gewerkschaft habe mit ihrem Streik auch Ziele verfolgt, die bei Verhandlungen über Tarifverträge gar nicht erreicht werden könnten. Dabei ging es um Kritik am Billigkonzept bei der Lufthansa-Tochter Eurowings. (sda/dpa)