International
EU

EU-Kommission droht USA wegen Einreiseverboten

European Commission President Ursula von der Leyen speaks during a media conference at the EU Summit in Brussels, Friday, Dec. 19, 2025. (AP Photo/Geert Vanden Wijngaert)
Belgium Europe Summit
Ursula von der Leyen.Bild: keystone

Wegen Einreiseverboten: EU-Kommission droht den USA mit Vergeltungsmassnahmen

24.12.2025, 13:0524.12.2025, 14:57

Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen droht Vergeltungsmassnahmen gegen die von der US-Regierung verhängten Einreiseverbote gegen den früheren EU-Kommissar Thierry Breton und andere Europäer an.

Man verurteile die Entscheidung der Vereinigten Staaten aufs Schärfste, teilte die Behörde in Brüssel mit. Man habe von den US-Behörden Klarstellungen erbeten. Falls erforderlich, werde man rasch und entschlossen reagieren, um das Recht zu verteidigen, seine eigenen Regeln festzulegen.

«Unsere digitalen Regeln sorgen für einen sicheren und fairen Wettbewerb für alle Unternehmen und werden ohne Diskriminierung angewendet», heisst es in der Stellungnahme. Die Meinungsfreiheit gehöre zu den grundlegenden Rechten in Europa und sei ein Wert, den man mit den USA und anderen Demokratien teile.

Wie sie genau auf die Anreiseverbote reagieren könnte, erläuterte die EU-Kommission zunächst nicht. Denkbar wäre etwa, dass sie vorschlägt, die Zusammenarbeit mit den USA in bestimmten Bereichen einzuschränken. Bei einer weiteren Eskalation des Streits sind auch wirtschaftliche Gegenmassnahmen nicht ausgeschlossen.

Warnung an die EU-Kommission?

Die von der US-Regierung verhängten Einreiseverbote treffen neben dem früheren EU-Kommissar Breton unter anderem die Geschäftsführerinnen der gegen Internet-Hetze eintretenden deutschen Beratungsstelle HateAid. Sie werden mit angeblicher Zensur von US-Online-Plattformen begründet und könnten auch als Warnung an die EU-Kommission verstanden werden, die europäischen Digitalgesetze weiter gegen US-Unternehmen anzuwenden.

Breton ist ein Architekt der EU-Digitalgesetze, die einen fairen Wettbewerb und den Schutz von Kindern und demokratischen Wahlen garantieren sollen. Der Franzose legte sich in seiner Amtszeit (2019-2024) auch immer wieder mit Twitter-Chef Elon Musk an – vor allem auch, als dieser im vergangenen Jahr über seine Kurznachrichten-Plattform Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf unterstützte. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
175 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
24.12.2025 13:17registriert Juni 2016
Soviel zur Verlässlichkeit Amerikanischer Verträge.
Die konvertieren in Richtung des Wertes Russischer Verträge oder Bedrucktem Toilettenpapier.
30223
Melden
Zum Kommentar
avatar
Xicotencatl Axayacatl
24.12.2025 13:19registriert August 2024
Also wenn die aus Washington Europa tatsächlich dazu bringen, endlich mal Zähne zu zeigen und selbstbewusster aufzutreten, dann ist das ein begrüssenswerter Fortschritt. Schade nur, dass der Preis dafür eine komplett aus den ohnehin schon sehr eng kalkulierten Fugen geratene Welt ist.
25710
Melden
Zum Kommentar
avatar
KoSo73
24.12.2025 13:11registriert Februar 2024
usT
united states of Trump
extrem wie schnell der Umbau funktioniert da drüben.
17916
Melden
Zum Kommentar
175
«Scheinwahl» in Myanmar: Junta will Macht legitimieren
Fast fünf Jahre nach dem Militärputsch in Myanmar lässt die Junta in dem Krisenland erstmals ein neues Parlament wählen.
Internationale Beobachter und Menschenrechtler bezeichneten das umstrittene Votum aber bereits im Vorfeld als «Farce». Die Wahl soll in drei Phasen abgehalten werden: Nach Sonntag sind zwei weitere Termine am 11. und 25. Januar geplant. Wann die Ergebnisse bekannt werden, ist noch unklar – voraussichtlich aber Ende Januar.
Zur Story