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Iran will Pride-Spiel bei WM unbedingt verhindern

Iran will Pride-Spiel bei WM unbedingt verhindern

25.12.2025, 11:3925.12.2025, 11:39

Beim WM-Duell Iran gegen Ägypten in Seattle soll die LGBTQ+-Community im Mittelpunkt stehen. Für Teheran undenkbar, da die Partie in einen islamischen Trauermonat fällt.

Der Iran will den Pride Match während der Fussball-WM in den USA verhindern. «Wir haben keinerlei Interesse, dass unser drittes WM-Spiel im Zeichen der Regenbogenfarben ausgetragen wird. Wir wollen das unbedingt verhindern und werden dies auch tun», sagte Irans Verbandspräsident Mehdi Tadsch, wie die Tageszeitung «Hammihan» berichtete.

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Verbandspräsident Mehdi Tadsch (r.) 2018 mit dem damaligen Staatspräsidenten Hassan Rouhani (M.) und Sportminister Masud Soltanifar.Bild: EPA/PRESIDENTIAL OFFICE

Er fügte hinzu, dass das Spiel gegen Ägypten am 26. Juni in Seattle mit dem islamischen Trauermonat «Muharram» – dem im Iran heiligen Gedenktag für den dritten schiitischen Imam Hussein – kollidiere. Unter diesen Umständen sei eine solche Veranstaltung gleichzeitig mit dem «Muharram» für den Iran undenkbar, so der Verbandspräsident.

Homosexualität im Iran eine Sünde

Im islamischen Iran wird Homosexualität als Sünde betrachtet und kann mit schweren Strafen bis zur Todesstrafe geahndet werden. Die Pläne der WM-Organisatoren in Seattle, die Spiele unter dem Zeichen der LGBTQ+-Community zu stellen, wertet Teheran als Beleidigung islamischer Werte und Heiligkeiten.

Fussballexperten im Land bezweifeln jedoch, dass der Iran das Spiel wegen der LGBTQ+-Feierlichkeiten absagen wird. Die Mannschaft tritt in Gruppe G gegen Ägypten, Belgien und Neuseeland an und hofft – auch wegen der zusätzlichen Sechzehntelfinals – erstmals in ihrer WM-Geschichte die Vorrunde zu überstehen.

Seattle will Pride-Spiel austragen

Auch Ägyptens Fussball-Verband hatte mit einem Brief an den Weltverband FIFA gegen den Pride Match protestiert. In Ägypten gibt es Straftatbestände «zum Schutz der Moral oder Religion», nach denen auch Homosexualität geahndet werden kann, etwa in Gesetzen zu Prostitution oder den allgemeinen Sitten. Die Pläne für den Pride Match waren schon gefasst, ehe die beiden Teams am 26. Juni 2026 feststanden. Die WM-Organisatoren teilten mit, daran festhalten zu wollen.

Die demokratisch-liberale US-Stadt Seattle feiert am letzten Juni-Wochenende 2026 die LGBTQ+-Gemeinschaft. Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – und das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter. (sda/dpa)

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196 Kommentare
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Jason84
25.12.2025 12:17registriert März 2016
Wie war das mit, „Man muss sich eben den Kulturen vor Ort anpassen“?

Oder ist dieses Argument eben doch nur eine Einbahnstrasse?
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James McNew
25.12.2025 11:53registriert Februar 2014
Easy, sollen die halt wie alle, die was von Trump wollen, ein paar Millionen Trump-Coins kaufen. Ein Wink von Trump und Infantino sorgt schon dafür.

So läuft das heute in den USA. Ist für den Iran sicher kein fremdes Konzept.
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Therealmonti
25.12.2025 12:08registriert April 2016
Ich warte immer noch darauf, dass die einflussreichen Verbände in Europa und Südamerika dem Infantino-Trump-Spuk ein Ende machen, die total aufgeblasene WM in den USA absagen und eine eigene WM durchführen – meinetwegen in Kanada und Mexiko.
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