Chinesischer Autobauer Geely steigt bei Camionhersteller Volvo ein

Chinesischer Autobauer Geely steigt bei Camionhersteller Volvo ein

27.12.2017, 11:00

Der chinesische Eigentümer des schwedischen Autobauers Volvo steigt auch beim gleichnamigen Nutzfahrzeugriesen ein. Geely übernimmt die 8.2-prozentige Beteiligung des Investors Cevian Capital und steigt damit zum grössten Aktionär der börsenkotierten Volvo AB auf.

Das teilten Cevian und Geely am Mittwoch mit. Das Anteilspaket ist an der Börse mehr als 2.8 Milliarden Euro wert. Was die Chinesen dafür bezahlt haben, wurde nicht mitgeteilt.

Geely könne Volvo AB einen besseren Zugang zum chinesischen Markt verschaffen und seine Erfahrung im autonomen Fahren und mit Elektroantrieben einbringen, erklärte Cevian-Mitgründer Christer Gardell den Verkauf. Volvo AB ist mit einer eigenen Produktion in Shanghai und einer Partnerschaft mit dem Autobauer Dongfeng bereits in China vertreten.

Volvo hatte die PKW-Sparte 1999 an den US-Autobauer Ford verkauft. In einer tiefen Krise stieg 2010 Geely ein. Der vom ehemaligen MAN-Chef Hakan Samuelsson geführte Autoersteller will vom übernächsten Jahr an nur noch Modelle mit Elektromotor auf den Markt bringen.

Lange verhandelt

Gardell sagte, Geely sei auf Cevian zugekommen. «Wir haben schon seit einer ganzen Weile verhandelt.» Der Investor, der auch als Grossaktionär von ThyssenKrupp und ABB bekannt ist, war vor gut elf Jahren bei dem LKW- und Omnibus-Konzern eingestiegen.

Gardell zog eine positive Bilanz: «Volvo AB ist mit unserer Beteiligung zu einem wettbewerbsfähigeren und wertvolleren Unternehmen geworden.» Die Ertragslage habe sich strukturell verbessert. An der Börse ist der Nutzfahrzeughersteller mehr als 34 Milliarden Euro wert.

Geely übernimmt 88.5 Millionen A-Aktien und 78.8 Millionen B-Aktien. Die A-Aktien haben mehr Stimmrechte. Daher bleibt die börsennotierte schwedische Beteiligungsgesellschaft Industrivärden nach Stimmrechten der mächtigste Volvo-Aktionär, obwohl er nur sieben Prozent des Kapitals hält. Geely kommt künftig auf 15.6 Prozent der Stimmrechte. (sda/dpa)

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