Das Telekomunternehmen UPC erwägt wegen der Vergabe der Fussballrechte eine Klage gegen die Fussball-Nationalliga und gegen die Erzrivalin Swisscom. Das sagt UPC-Chef Eriv Tveter in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Ein Entscheid sei noch nicht gefallen.
UPC habe für die Fussballrechte ab 2017 den höchsten Preis geboten. Trotzdem sei das Unternehmen übergangen worden. «Ich frage mich, warum die Regeln des Bieterverfahrens nicht vorgängig von der Weko abgesegnet wurden», sagt Tveter.
Am Freitagabend ist der Sportsender von UPC MySports mit der Übertragung der ersten Runde der Schweizer Eishockeymeisterschaft auf Sendung gegangen. Mit dem Start zeigt sich Tveter zufrieden: «Wir hatten bereits 20’000 MySports-Pro-Kunden gewonnen, bevor der Sender überhaupt live war. Das ist für uns ein klarer Erfolg.»
Die Swisscom-Tochter Teleclub, welche die Hockeyspiele zuvor übertrug, habe zu ihren besten Zeiten im Vergleich nur rund 100’000 Abonnenten gehabt. Tveter will «deutlich mehr Abonnenten» gewinnen. UPC jage Swisscom-TV bereits Kunden ab.
UPC investiert 300 Millionen Franken in den nächsten fünf Jahren in den Sportkanal. Tveter zeigt sich im Interview davon überzeugt, dass sich das «gewichtige und langfristige Investment» auszahlen wird. «MySports wird sich positiv auf das Ergebnis auswirken», sagt der 58-Jährige.
Der Swisscom will UPC die Eishockeyübertragungen nicht weitergeben. Es gebe keine Verhandlungen mit der Swisscom mehr, sagt Tveter. Die Swisscom habe kein vernünftiges Angebot gemacht.
UPC hatte die Aufschaltung des Signals nur den Schweizer Kabelnetzbetreibern unterbreitet. Dagegen reichte die Swisscom Klage vor der Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) ein. (sda)