UNO-Flüchtlingshochkommissar António Guterres hat von der EU eine raschere Antwort auf die Flüchtlingskrise gefordert. Bei einem Treffen mit Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sagte Guterres, er wünsche sich ein solidarisches Europa.
«Es bringt nichts, wenn sich einige Länder ihrer Verantwortung entziehen», sagte Guterres am Mittwoch in Genf. Das Flüchtlingsproblem werde nicht durch Mauern gelöst, sondern durch Solidarität. Dies verlange eine intensivere Zusammenarbeit der EU-Staaten.
Der Vorsteher des UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) wies darauf hin, dass die rund 300'000 Flüchtlinge, die seit Januar in Europa angekommen seien, die Kapazitäten einzelner Länder wie Griechenland, Serbien oder Mazedonien zwar überstiegen. Im Verhältnis zur EU mit ihren 510 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sei es aber eine «relativ kleine» Zahl.
Guterres und Cazeneuve sprachen sich gemeinsam für die Errichtung von Empfangszentren in Griechenland und Italien aus, um die Ankömmlinge aufzunehmen, zu versorgen, zu registrieren und um festzustellen, ob sie Anrecht auf den Status als Flüchtling haben. (sda)