Aufatmen bei den Wissenschaftlern der Kometenmission «Rosetta»: Nach einem dramatischen Wochenende, an dem die Forscher fast 24 Stunden keinen Kontakt zur «Rosetta»-Sonde beim Kometen Tschuri hatten, funktioniert die Verbindung nun wieder.
Offenbar seien die Navigationssysteme der Sonde durch Staubpartikel des Kometen gestört worden, teilten die Missionsingenieure am Donnerstag mit.
«Es war ein extrem dramatisches Wochenende», sagte «Rosetta»-Flugbetriebsleiter Sylvain Lodiot. Zwar gelang es den Forschern, den am Samstagabend abgebrochenen Kontakt zu «Rosetta» am Montag wieder herzustellen. Allerdings wussten die Wissenschaftler in den darauf folgenden Stunden zunächst nicht, wo genau sich die Sonde der europäischen Weltraumagentur ESA auf ihrer Umlaufbahn um Tschuri befand.
Missionsleiter Patrick Martin bestätigte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, dass sich «Rosetta» jetzt wieder im «Normalmodus» befinde. Die Sonde hatte demnach den Kontakt zur Erde verloren, nachdem sie sich der Oberfläche des Tschuri genannten Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko auf bis zu fünf Kilometer genähert hatte.
«Rosetta» war im März 2004 zusammen mit dem Landeroboter «Philae» ins All gestartet. Im August 2014 kam sie am Kometen Tschuri an, den sie seitdem umkreist. Im November 2014 schliesslich landete «Philae» auf dem Kometen.
Allerdings gelang es den Wissenschaftlern in den folgenden Monaten nicht, einen stabilen Kontakt zu dem kühlschrankgrossen Landegerät herzustellen. Im vergangenen Februar gaben sie ihre Versuche auf, «Philae» über die Muttersonde «Rosetta» anzufunken. «Rosetta» soll Tschuri noch bis Ende des Jahres umkreisen. Danach soll die Mission womöglich mit einer Landung der Sonde auf dem Kometen enden. (sda/afp)