In St. Gallen wird ein 3600 Tonnen schweres Gebäude verschoben

In St. Gallen wird ein 3600 Tonnen schweres Gebäude verschoben

16.08.2017, 12:1217.08.2017, 10:14

Am Mittwochvormittag hat in St. Gallen die Verschiebung der rund 3600 Tonnen schweren Villa Jacob planmässig begonnen. Das Gebäude soll in sieben Stunden 20 Meter zurücklegen und Platz für einen Neubau schaffen.

Als um zehn Uhr die hydraulischen Pressen damit begannen, die Villa Jacob zu bewegen, gab es einen kleinen Ruck. Danach war die Bewegung von Auge kaum mehr wahrnehmbar. Kein Wunder: Die Geschwindigkeit beträgt ein bis zwei Millimeter pro Sekunde.

Hydraulische Pressen schieben nun bis am späten Mittwochnachmittag das denkmalgeschützte Gebäude über Stahlschienen mit einem Gefälle von acht Prozent an seinen neuen Standort.

Die Bilder der Baustelle:

Video: srf/SDA SRF

Wette läuft

Bis die Villa dort angekommen ist, läuft eine Wette zwischen Auftraggeber und Baufirma: Vor dem Start wurde auf einer kleinen Terrasse des Gebäudes ein Glas Wein auf einen Tisch gestellt. Wird während der Verschiebung kein Tropfen verschüttet, hat das Bauunternehmen die Wette gewonnen.

Das Bauwerk auf dem Kreuzacker gehört zum Alterszentrum Josefshaus. Eigentümerin der Villa ist die Gemeinnützige- und Hilfs-Gesellschaft der Stadt St. Gallen (GHG).

Jahrelang hatte die GHG eine Lösung für das sanierungsbedürftige Marthaheim an der Unterstrasse gesucht. 2012 kam die Idee auf, das Betagtenheim in einem Erweiterungsbau beim Pflegezentrum Josefshaus unterzubringen. Damit der Neubau realisiert werden kann, muss aber die Villa Jacob um rund 20 Meter verschoben werden.

Für den spektakulären Umzug hat die GHG eine Spezialfirma engagiert. Die Iten-Bau aus Zug war bereits mit anderen Verschiebungen in der Schweiz beauftragt: Unter anderem bewegte sie den Teufelsstein in Göschenen und eine Maschinenfabrik in Zürich Oerlikon.

An ihrem neuen Standort wird die Villa Jacob wieder unterkellert. Voraussichtlich Mitte 2019 zieht dann ein Hospiz für die palliative Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen in das Haus ein. (sda)

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