Deutsche Topmanager haben 2015 laut einer Studie im Schnitt 4.9 Millionen Euro verdient. Die Vergütung der Chefs von 21 der grössten Unternehmen, deren Daten vorliegen, stieg um ein Prozent. Das Ergebnis (Ebit) dieser Konzerne verringerte sich aber um 7 Prozent.
Das Rekordergebnis von Daimler schlug sich auch auf dem Lohnzettel des Firmenchefs Dieter Zetsche nieder. Einer Studie der Management-Beratung Willis Towers Watson zufolge verdiente er im vergangenen Jahr 9.68 Millionen Euro - 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei handle es sich aber nicht um die ausgezahlten Beträge, betonte Helmuth Uder, Geschäftsführer des Bereichs Board & Executive Compensation bei Willis Towers Watson, am Montag.
Die Unternehmensberatung wertete die 21 im Deutschen Aktienindex (Dax) gelisteten Unternehmen aus, die bis 11. März ihre Zahlen für 2015 vorgelegt hatten.
Demnach bestehen zwischen den Vergütungen der Vorstandsvorsitzenden erhebliche Unterschiede: Der Chef des Düngemittel-und Salzherstellers K+S, Norbert Steiner, bekam demnach 2.3 Millionen Euro - K+S musste kürzlich seinen Platz im Dax für das Medienunternehmen ProSiebenSat1.1 räumen. Telekom-Chef Tim Höttges liege mit 4.9 Millionen Euro «genau im Durchschnitt».
Beträchtliche Unterschiede
Auf den oberen fünf Plätzen folgen nach Zetsche der Chef von Fresenius Medical Care, Karl-Ludwig Kley (7.7 Millionen Euro), Siemens-Chef Joe Kaeser (6.4 Millionen Euro), Henkel-Chef Kaspar Rorsted (6.3 Millionen Euro) und Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich (6.0 Millionen Euro).
Die Unterschiede seien keine Überraschung, heisst es bei Willis Towers Watson: Die Unternehmen im Dax unterschieden sich ziemlich stark hinsichtlich ihrer Geschäftsmodelle, Geschäftszweige und Grösse.
Im Vergleich zu Vorstandschef in anderen europäischen Ländern und den USA verdienten Spitzenmanager in Deutschland weniger, wie Willis Towers Watson anmerkt. Die durchschnittliche Vergütung in den USA liege deutlich über deutschem und europäischem Niveau. Das sei kulturell begründet. (sda/afp/reu)