Viele Festnahmen bei Protesten in Kasachstan
Bei der Präsidentenwahl im autoritär regierten Kasachstan in Zentralasien ist es am Sonntag zu Protesten gekommen. Das Innenministerium sprach von insgesamt 100 Festnahmen, wie die kasachische Agentur Tengrinews meldete.
Hunderte Menschen hätten sich in der Hauptstadt Nur-Sultan (früher Astana) und in Almaty zu nicht genehmigten Kundgebungen versammelt. Im Kurznachrichtendienst Twitter wurden Bilder und Videos verbreitet, auf denen zu sehen war, wie die Polizei gegen Demonstranten vorgeht. Zu sehen ist ein massives Polizeiaufgebot und wie sich Menschen gegen ihre Festnahme wehrten.
Die Wahllokale in der ölreichen Ex-Sowjetrepublik sollten um 16.00 Uhr (MESZ) schliessen. Mit der Abstimmung wollte sich der Übergangspräsident Kassym-Schomart Tokajew offiziell in seinem Amt bestätigen lassen.
Der 66-Jährige hatte im März die Nachfolge von Nursultan Nasarbajew angetreten, der nach fast 30 Jahren an der Macht überraschend sein Amt niedergelegt hatte. Tokajew gilt als Vertrauter Nasarbajews und sein Wahlsieg gleich in der ersten Runde als sicher.
Der Zentralen Wahlkommission zufolge hatten bis zum Nachmittag fast 52 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt. Es gab immer wieder Berichte, dass das Internet nicht funktionierte. Vor der Wahl wurden bereits zeitweise soziale Medien blockiert. (sda/dpa)
