In der türkischen Metropole Istanbul hat am Donnerstag der Prozess gegen die mutmasslichen Anführer der Gezi-Proteste des vergangenen Jahres begonnen. Wie der türkische Staatssender TRT am Vormittag meldete, wurde das Verfahren im Justizpalast im Istanbuler Stadtteil Caglayan eröffnet.
Die Anklage fordert zum Teil lange Haftstrafen für die 26 Angeklagten, denen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird. Die Beschuldigten sind Mitglieder der Organisation «Taksim Solidarität», eines Dachverbandes der Protestbewegung, die im vergangenen Sommer entstand.
Eine brutale Polizeiaktion gegen Umweltschützer, die gegen ein Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park demonstrierten, löste damals landesweite Unruhen aus, in deren Verlauf mindestens acht Menschen starben und rund 8000 Menschen verletzt wurden.