Amtsinhaber Edgar Lungu hat die Präsidentschaftswahl in Sambia mit knappem Vorsprung gewonnen. Der 59-Jährige konnte sich 50.3 Prozent der Stimmen sichern, sein Herausforderer Hakainde Hichilema kam auf 47.8 Prozent.
Dies teilte die staatliche Wahlkommission am Montag nach Auszählung der 156 Wahlkreise mit. Die Opposition sprach jedoch von Wahlbetrug.
Das Ergebnis der Wahl vom vergangenen Donnerstag war ursprünglich am Samstag erwartet worden. Wegen der Verzögerung und des Ausschlusses einiger Wahlbeobachter von dem Ort, an dem die Ergebnisse aus dem ganzen Land gesammelt werden, sprach Hichilemas Partei von Wahlbetrug.
In der Stadt Mazabuka Süden des Landes kam es unmittelbar nach Bekanntgabe der Ergebnisse zu Protesten. Beobachter rechneten auch in anderen Landesteilen mit Demonstrationen.
Laut Wahlkommission sicherte sich Lungu 1.86 Millionen Stimmen, Hichilema nur 1.76 Millionen. Rund 6.7 Millionen der etwa 16 Millionen Einwohner waren bei der Abstimmung in dem kupferreichen Land im Süden Afrikas wahlberechtigt. Sambia, der zweitgrösste Kupfer-Produzent Afrikas, hat stark unter dem Fall der Kupferpreise zu leiden.
Lungu war im Januar 2015 zum Nachfolger des wenige Monate zuvor verstorbenen Staatschefs Michael Sata gewählt worden - aber nur für den verbleibenden Teil von Satas Amtszeit. In seiner nun bevorstehenden fünfjährigen Amtszeit wird er vor allem mit den Folgen der Wirtschaftskrise in dem Staat im südlichen Afrika zu kämpfen haben.
Sambia gilt als stabile Demokratie. Im Vorfeld der Wahl kam es jedoch vereinzelt zu Gewalt, auch die wichtigste regierungskritische Zeitung wurde geschlossen. (sda/dpa)