Die Polizei hat nach dem Tod eines Kameramanns bei gewalttätigen Protesten in Rio den mutmasslichen Täter festgenommen. Der 23-Jährige sagte der Polizei, er werde nur vor Gericht aussagen. Im Interview des TV-Senders Globo räumte er aber am Mittwoch vor laufender Kamera ein, dass er die Feuerwerks-Rakete angezündet habe, die den 49-jährigen Journalisten vorige Woche in Rio tödlich am Kopf traf.
Er habe aber nicht gewusst, dass es sich um eine Rakete handelte. Die Polizei sprach von einer klaren Indizienlage. Auch ein mutmasslicher Komplize sitzt in Untersuchungshaft. Der Vorfall sorgt in Brasilien seit Tagen für erhebliches Aufsehen. Journalistenverbände und Medienunternehmen zeigten sich schockiert über den Tod des Kameramanns und forderten einen besseren Schutz für Journalisten.
Auch ein UN-Vertreter in Brasilien äusserte sich besorgt über die Gewalt bei Protesten. Bei den Demonstrationen gegen Fahrpreiserhöhungen für Busse war vorige Woche auch ein Reporter der Deutschen Welle angegriffen worden. Polizisten hätten den Journalisten geschlagen und die Kamera beschädigt, teilte der Sender mit, der bei Brasiliens Botschaft in Berlin protestierte. (aeg/sda)