Ted Cruz hat überraschend die erste Vorwahl der US-Republikaner im Bundesstaat Iowa gewonnen. Bei den Demokraten setzte sich die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton nur mit hauchdünnem Vorsprung gegen Bernie Sanders durch.
Nach 99 Prozent der gemeldeten Stimmen aus den 1681 Caucus-Wahllokalen in Iowa lag Clinton bei 49.9 Prozent. Ihr Kontrahent Sanders, Senator in Vermont, kam dicht dahinter auf 49.6 Prozent. Martin O'Malley kam nach Angaben der dortigen Parteizentrale abgeschlagen auf 0.6 Prozent und verkündete umgehend seinen Rückzug.
Kommentatoren werteten den knappen Wahlausgang als ungünstig für Clinton. Sanders, der in Iowa vor allem junge Leute mobilisieren konnte, kam ihr gefährlich nahe.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Republikanern
Bei den Republikanern verwies der texanische Senator Ted Cruz Mitbewerber Donald Trump auf den zweiten Platz. Der umstrittene New Yorker Milliardär blieb damit hinter den Erwartungen zurück.
Cruz kam nach Auszählung fast aller Bezirke auf rund 28 Prozent der Stimmen. Trump, der in Umfragen leicht vor Cruz lag, erreichte rund 24 Prozent und damit nur rund 1 Prozent mehr als Marco Rubio, der auf dem dritten Platz landete. Der Senator aus Florida schnitt damit deutlich besser ab als erwartet.
Die anderen republikanischen Bewerber waren abgeschlagen. Der frühere Neurochirurg Ben Carson holte etwas mehr als 9 Prozent. Senator Rand Paul lag bei 4.5 Prozent vor Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush, der auf weniger als 3 Prozent kam. Alle anderen Kandidaten blieben unter zwei Prozent.
«Wir sind Zweiter geworden, und ich möchte euch etwas sagen: Ich fühle mich einfach geehrt, sehr geehrt», erklärte Trump vor Anhängern. Der wegen seiner populistischen und teils fremdenfeindlichen Äusserungen umstrittene Geschäftsmann gratulierte Cruz «und allen unglaublichen Kandidaten».
Rubio feierte sein Abschneiden vor Anhängern wie einen Sieg. «Ich bin euch so dankbar, Iowa», sagte. «Ihr habt an mich geglaubt, als andere nicht geglaubt haben, dass diese Nacht möglich sein würde.» Der im Vergleich zu Trump und Cruz weniger extreme Rubio gilt als Kompromisskandidat der Republikaner. (sda/afp/dpa)