Schneider-Ammann trifft ranghohe Trump-Mitarbeiter

Schneider-Ammann trifft ranghohe Trump-Mitarbeiter

18.07.2017, 21:12

Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat in Washington drei Minister der Trump-Regierung und die Präsidententochter Ivanka Trump getroffen. Er ist der erste Bundesrat, der in der US-Hauptstadt zu formellen Arbeitsgesprächen mit der neuen Regierung zusammengekommen ist.

«Die US-Regierung - insbesondere auch Präsident Trump - weiss um die wirtschaftlichen Vorteile der Schweiz, das öffnet Türen und ermöglicht interessante Gesprächspartner», sagte Schneider-Ammann am Dienstag vor Medienvertretern in Washington.

Thema der Gespräche waren die Handelsbeziehungen. Zudem warb der Wirtschaftsminister für das Berufsbildungssystem der Schweiz. Mit dem amerikanischen Handelsminister Wilbur Ross sprach Schneider-Ammann über die starke Zunahme des Handels und der Investitionen der Schweiz in den USA.

Schweizer Unternehmen schaffen in den USA laut Schneider-Ammann rund eine halbe Million Arbeitsplätze. Auch tätigten diese Unternehmen hohe Forschungsausgaben in den USA. Schneider-Ammann legte Ross auch dar, dass die Schweizer Wirtschaft abhängig sei von einer Philosophie der offenen Märkte und dass bilaterale Freihandelsabkommen für das Land wichtig seien.

«Minister Ross hat mir den Eindruck vermittelt, dass er das Prinzip der offenen Märkte hochhalten will», sagte der Bundesrat nach dem Treffen. Ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den USA scheiterte 2006. Bevor man mit einem neuen Vorschlag an die US-Partner gelange, müsse die Schweiz zuerst gründlich ihre Hausaufgaben machen, sagte Schneider-Ammann.

Zusammenarbeit in der Berufsbildung

In seinen Treffen mit Bildungsministerin Betsy DeVos, Arbeitsminister Alexander Acosta und Präsidententochter Ivanka Trump stand das Thema Bildung im Vordergrund. Die Schweiz und die USA haben 2015 eine Absichtserklärung zur bilateralen Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung unterzeichnet.

Das Schweizer System lasse sich nicht einfach auf die USA transferieren, sagte Schneider-Ammann. Die US-Gesprächspartner hätten sich aber sehr positiv über die Massnahmen geäussert, mit welchen verschiedenen Partnern in den USA Fachwissen über das Schweizer Berufsbildungssystem vermittelt werde.

Einige in den USA niedergelassene Tochterunternehmen von Schweizer Firmen gingen zusammen mit lokalen Bildungseinrichtungen mit gutem Beispiel voran und hätten eigene Berufslehrprogramme lanciert.

Schneider-Ammanns Besuch fällt in die «Made in the USA»-Woche, in der in den Vereinigten Staaten gefertigte Produkte gefeiert werden. Der Bundesrat sagte, er habe Verständnis dafür, dass man Handelsbilanzen, die sich ungünstig entwickelt hätten, etwas korrigieren wolle. «Aber das muss ohne Protektionismus passieren, vielmehr durch Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit», sagte der Wirtschaftsminister. (sda)

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