UNO-Helfer haben Lebensmittelrationen für fast 800'000 Flüchtlinge in Afrika gekürzt, weil ihnen das Geld zur Versorgung dieser Menschen ausgeht. Damit sind vor allem Kinder noch stärker als bisher von Unterernährung bedroht.
Dies erklärten die Leiter des Flüchtlingshilfswerks UNHCR und des Welternährungsprogramms (WFP) am Dienstag in Genf. In einem Appell baten sie Regierungen von Geberländern um 186 Millionen Dollar Soforthilfe. «Das Überleben vieler Flüchtlinge in Afrika hängt von Lebensmittelspenden ab, sie leiden unter dem Finanzierungsengpass», erklärte WFP-Direktorin Ertharin Cousin.
«Die Krisen auf der Welt überfordern die für humanitäre Hilfe zur Verfügung stehenden Mittel», sagte UNO-Flüchtlingskommissar António Guterres. Es sei jedoch «nicht hinnehmbar, dass Flüchtlinge unter chronischem Hunger leiden.»
Den Angaben zufolge wurden in jüngster Zeit Rationen für 450'000 Flüchtlinge in der Zentralafrikanischen Republik, im Tschad und im Südsudan um 50 Prozent gekürzt. Bei weiteren 338'000 Flüchtlingen in Liberia, Burkina Faso, Mosambik, Ghana, Mauretanien und Uganda wurden sie jeweils um 5 bis 43 Prozent reduziert. Als normale Tagesration pro Flüchtling gelten beim WFP 2100 Kilokalorien. (whr/sda/dpa)