Nach jahrelanger Kritik will die Kabelnetzbetreiberin UPC weg von den Grundgebühren, die in den Wohnnebenkosten oder Mieten versteckt sind. Dazu lanciert UPC ein neues Grundangebot, das viel mehr bietet als das bisherige. Der Nachteil: Es ist viel teurer.
Bisher zahlen die UPC-Kunden 33.95 Franken pro Monat für ihren Kabelanschluss. Diese Grundgebühr zahlen viele Mieter und Wohnungsbesitzer in ihren Nebenkosten oder Mieten, ohne dass sie sich dessen bewusst sind.
Dies hat jahrelang zu harscher Kritik geführt. So hatte Sunrise UPC Cablecom Intransparenz bei den Preisen vorgeworfen. Viele Mieter sähen nicht die vollen Kosten, lautete der Vorwurf von Sunrise: UPC verweise bei ihren Preisangaben zu wenig auf diese Tatsache. Das Statthalteramt Bülach hat allerdings eine Anzeige von Sunrise wegen Verstosses gegen die Preisbekanntgabeverordnung durch UPC abgewiesen.
Insgesamt zahlen etwa zwei Drittel der UPC-Kunden die Grundgebühren via Nebenkosten oder Mieten. Den restlichen 35 Prozent der Kunden werden die Grundgebühren jeweils direkt verrechnet.
Für die bisherige Grundgebühr von 33.95 Fr. erhalten die Kunden eine Internetgeschwindigkeit von 2 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), einen Festnetzanschluss sowie über 80 TV-Sender. Nun lanciert UPC Ende September ein neues Grundangebot mit einer Internetgeschwindigkeit von mindestens 40 Mbit/s, einem Festnetzanschluss sowie über 80 TV-Sendern. Dieses kostet inklusive Grundgebühr für den Kabelanschluss 49 Franken pro Monat.
Die Verrechnung der neuen Grundversorgung werde nicht mehr über die Mietnebenkosten stattfinden, teilte die grösste Kabelnetzbetreiberin der Schweiz am Freitag in einem Communiqué mit. Im Preis von 49 Franken sei die monatliche Grundgebühr schon enthalten. Die Kunden werden nun direkt und nicht mehr über die Wohnnebenkosten zur Kasse gebeten.
Das Fazit des Telekom-Experten Ralf Beyeler: «Die Geschwindigkeit von 40 MBit/s reicht für die meisten Kunden völlig aus.» Insbesondere Konsumenten, die heute von UPC einen Internet-Zugang mit 40 MBit/s haben und dafür 49 Franken im Monat bezahlen, sollten sich daher seiner Meinung einen Wechsel überlegen. Denn bisher wurden noch 33.95 Franken im Monat über den Vermieter verrechnet. Damit bezahlten diese Kunden 82.95 Franken. Mit einem Wechsel auf das neue Angebot zahlen sie nur noch 49 Franken und könnten somit knapp 34 Franken im Monat sparen, rechnet Beyeler vor.
Der Wechsel auf das neue Grundangebot sei für die Kunden freiwillig, schrieb UPC. Bisherige Kunden, die nicht aufs neue Grundangebot wechseln wollten, würden ihre Monatsgebühren weiterhin über die Mietnebenkosten bezahlen.
Allerdings will UPC die Kunden zum Wechsel ermuntern. Denn ab nächstem Jahr wird das alte Grundangebot mit einer Preiserhöhung von 33.95 auf 36.90 Fr. pro Monat unattraktiver. Bereits auf dieses Jahr hatte UPC den Preis fürs Grundangebot um gut 13 Prozent auf 33.95 Franken erhöht. (oli/sda)
Aber was jedesmal klar ist: Swisscom ist einfach am teuersten. Schade sind die Schweizer so bequem und zahlen gerne etwas mehr.
Die Ansicht "Ach ich bleibe bei der PTT, da war ich schon immer" ist leider noch sehr verbreitet.
Deshalb rutschen die Preise nicht...